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Kleriker-Privilegien für Luxus-Kreuzfahrten? Regina Nagel kritisiert Bischofskonferenz
Kleriker als Seelsorger auf Luxuslinern, Laiinnen und Laien auf der «Aida»? Regina Nagel vom Bundesverband der Gemeindereferentinnen kritisiert die Haltung der Deutschen Bischofskonferenz, wonach Seelsorgende ohne Weihe «Zweite Wahl» seien. Ohnehin sieht sie die «klimaschädliche Kreuzfahrtindustrie» kritisch. Das ZdK schweigt.
«Aktuell gibt es für Seelsorgende ohne Weihe laut Auskunft des Katholischen Auslandssekretariats überhaupt keine Möglichkeit, für die Kreuzfahrtseelsorge beauftragt zu werden.
Der Einsatz von Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und Gemeinde- und Pastoralreferenten bei billigeren Kreuzfahrten wird nur als Idee benannt. Entschieden wurde – warum und durch wen auch immer –, auf die 50 bis 60 zu versorgenden Luxusliner nur Priester und Diakone zu schicken.
Der Verdacht liegt durchaus nahe, dass Seelsorgende ohne Weihe aus Sicht des Auslandssekretariats unter «Zweite Wahl» laufen. Ob dies zutrifft, müsste man konkret nachfragen – beim priesterlichen Leiter oder bei seinem Referenten, Michael Altmaier, der selbst Pastoralreferent ist.
Irritierend in den Äusserungen des Auslandssekretariats finde ich im Übrigen die Idee, die Berufsgruppen aufzufordern, selbst Kreuzfahrtseelsorge für günstigere Anbieter zu organisieren. Die jeweilige Berufsgruppe besteht aus einzelnen Arbeitnehmenden der Diözesen Deutschlands, die weder die Mittel noch die Möglichkeiten haben, so etwas auf die Beine zu stellen.
Auch die entsprechenden Berufsverbände können hierzu nicht aktiv werden. Und selbst wenn wir es könnten, müsste zunächst diskutiert werden, ob eine Kooperation mit der klimaschädlichen Kreuzfahrtindustrie überhaupt zu rechtfertigen wäre.»
Regina Nagel ist Vorsitzende des Bundesverbandes der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten in Deutschland. Sie kritisiert die Deutsche Bischofskonferenz wegen des Klerikalismus in der Kreuzfahrtseelsorge: Bislang können nur Kleriker, also Diakone und Priester, als Bordseelsorger tätig sein – so etwa der Zürcher Priester Martin Stewen.
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte gegenüber kath.ch angeregt, künftig könnten auch Laiinnen und Laien sich in der Kreuzfahrtseelsorge engagieren. Aber nicht bei den Luxuslinern, sondern bei den billigeren Anbietern. Regina Nagel äussert sich auf Anfrage von kath.ch.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das sich offiziell für gleiche Würde und gleiche Rechte aller Getauften einsetzt, will sich zur Debatte nicht äussern, wie Sprecherin Britta Baas kath.ch mitteilte. (rr)
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