Hoffnungsschimmer für Christen im Irak

Rom, 9.4.15 (kath.ch) Kurienkardinal Fernando Filoni sieht Grund zur Hoffnung für die geflohenen Christen im Irak. Bei seiner Rundreise durch das Land vergangene Woche habe er neue Unterkünfte gesehen und eine grosse Hilfsbereitschaft erlebt, sagte er der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» (9. April).

In Städten wie Erbil im Nordirak haben demnach Caritas und Nichtregierungsorganisationen Häuser für die Menschen angemietet, die vor der Terrormiliz «Islamischer Staat» geflohen sind. Dort seien pro Wohnung allerdings immer noch zwei bis drei Familien untergebracht, so Filoni. Daneben seien Schulen und andere öffentliche Gebäude für die Unterbringung bereitgestellt worden. Natürlich blieben die Lebensbedingungen aber weiter schwierig, besonders für Alte, Kinder und Behinderte.

Papst Franziskus, dem Filoni am Dienstag, 7. April, Bericht erstattete, hatte den Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker zum Zeichen der Solidarität mit den Christen über die Karwoche in den Irak gesandt. Vom jordanischen Amman reiste er zunächst nach Bagdad, dann weiter in die Autonome Region Kurdistan. Er sprach sowohl mit hohen irakischen Vertretern als auch mit dem kurdischen Präsidenten Masud Barzani. Alle Politiker hätten ihm versichert, die Christen seien ein fester Teil des Irak und müssten in ihre Dörfer zurückkehren können, um dort friedlich leben zu können. Dies müsse garantiert werden.

Grosse Hilfsbereitschaft bei Christen in nichtbesetzten Gebieten

Gross sei auch die Hilfsbereitschaft der christlichen Gemeinden in den nicht besetzten Gebieten im irakischen Teil Kurdistans, sagte Filoni. Sie alle hätten ihre Türen weit geöffnet, um die Menschen aufzunehmen. Bei seinen vielen Gesprächen mit den Betroffenen habe er niemanden getroffen, der das Land verlassen wolle, so Filoni. Beeindruckt zeigte er sich von der Glaubensstärke der leidenden Menschen. (cic)

Christen im Irak | © Kirche in Not
9. April 2015 | 08:42
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!