International
Italiens verheiratete Priester loben deutsche Zölibatsdebatte
Die Vereinigung der verheirateten Priester in Italien lobt die Vorschläge aus Deutschland für die Aufhebung des Pflichtzölibats. Die Vorschläge des Synodalen Wegs «verheissen Gutes», sagte ihr Vorsitzender, Natalino Mele.
«Was in Deutschland passiert – ich beziehe mich auf die laufende Debatte zu diesem Thema – verheisst Gutes: Es ist eine Beschleunigung in Richtung Veränderung», erklärte der Vorsitzende der Vereinigung «Vocatio», Natalino Mele der Tageszeitung «Il Messaggero». Der 77-Jährige ist ein laisierter Priester aus Neapel. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
«Vocatio» macht auch Vorschlag
Für die von Papst Franziskus einberufenen Weltsynode arbeite seine Vereinigung derzeit einen Vorschlag zu dem Thema aus. Dabei gehe es nicht um die generelle Abschaffung des Zölibats, sondern um die Möglichkeit zur Wahl dieser Lebensform, so Mele. Hoffnung gebe den Priestern von «Vocatio», der «Wind des Neuen» in der katholischen Kirche von Papst Franziskus.
Die letzte Vollversammlung des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg hatte sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, Papst Franziskus um eine Überprüfung der Vorschrift zur Ehelosigkeit von Priestern zu bitten.
Vereinigung vertritt in Italien 5000 Priester
Die italienische Vereinigung «Vocatio» vertritt nach eigenen Angaben rund 5000 Priester, die aufgrund von Heirat oder Lebenspartnerschaft ihren Dienst nicht mehr ausüben dürfen.
Ähnliche Netzwerke gibt es auch in anderen Ländern; in Deutschland etwa die «Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen». Zu ihren Zielen zählen nach eigenen Angaben die Unterstützung von betroffenen Paaren, sowie Engagement gegen das Pflichtzölibat und für eine Weiterbeschäftigung der Beteiligten im kirchlichen Dienst.
Vorgeschriebene Ehelosigkeit
In der katholischen Kirche müssen Priester und Ordensleute ehelos leben. Ausnahmen gelten etwa für Priester der mit Rom verbundenen Ostkirchen oder für frühere evangelische Pfarrer, die zur katholischen Kirche konvertieren. Für katholische Diakone gilt: Wenn sich Ständige Diakone vor ihrer Weihe für eine Ehe entscheiden, dürfen sie auch als Verheiratete im geistlichen Amt für die katholische Kirche arbeiten. (cic)
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