Papst Franziskus fährt in seinem Vatikan-Fiat 500 vom Krankenhaus nach Hause.
Vatikan

«Ich lebe noch!»: Papst Franziskus verlässt Spital

Papst Franziskus darf wieder nach Hause: Er hat die Gemelli-Klinik in Rom verlassen. Am Samstagmorgen sprach er vor dem Krankenhaus mit dort anwesenden Journalisten und Passanten. Laut Zeugen kommentierte er seinen Zustand scherzhaft mit den Worten: «Ich lebe noch!» Die Gottesdienste während der Karwoche finden wie geplant mit dem Papst statt.

Danach segnete er eine Frau und einen Mann, mit denen er länger gesprochen hatte; zum Abschied küsste er beide auf die Wange. Laut vatikanischem Presseamt hatte das Paar in der Nacht zuvor ein Kind verloren. Anschliessend setzte sich Franziskus auf den Beifahrersitz eines weissen Fiat 500.

Vor Marienikone gebetet

Sicherheitskräfte hatten zunächst Mühe, dem Fahrzeug einen Weg durch die zahlreichen anwesenden Menschen zu bahnen. Als erstes fuhr der Papst in die römische Basilika Santa Maria Maggiore, wo er vor der Marienikone betete.

Papst Franziskus.
Papst Franziskus.

Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wird Papst Franziskus die Gottesdienste der Karwoche und der Ostertage wie geplant feiern. Das teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Samstag mit. Erstmals bestätigte er auch die Feier der Messe am Gründonnerstag, zu der in der Regel auch der Ritus der Fusswaschung gehört. Franziskus werde sich für diesen Anlass in das Jugendstrafgefängnis Casal del Marmo im Nordwesten Roms begeben.

Das katholische Kirchenoberhaupt hatte sich seit Mittwochnachmittag im Papsttrakt der römischen Uniklinik aufgehalten. Laut Vatikan wurde Franziskus wegen einer infektiösen Bronchitis mit Antibiotika behandelt, was zu einer deutlichen Verbesserung geführt habe. Zunächst war von einem Aufenthalt zu geplanten Untersuchungen die Rede gewesen.

Zustand vorübergehend sehr ernst

Der gesundheitliche Zustand des Papstes war bei seiner Einlieferung in die Gemelli-Klinik am Mittwoch offenbar ernster als vom Vatikan mitgeteilt. Italienische Medien berichteten am Freitag und Samstag, dass der 86-Jährige nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz über starke Schmerzen in der Brust geklagt habe und plötzlich bleich geworden sei. Er habe gezittert und gefiebert.

Die römische Gemelli-Klinik
Die römische Gemelli-Klinik

Die Sauerstoffsättigung im Blut sei zunächst besorgniserregend gewesen, habe sich aber bald nach der Einlieferung in die Gemelli-Klinik in Rom wieder stabilisiert, hiess es in anderen Berichten. Einige italienische Medien verfügen über unmittelbare Kontakte zum Klinikpersonal. Wegen der von Augenzeugen beobachteten Symptome spekulierte der Blog silerenonpossum.it sogar über einen Herzinfarkt.

Der Gesundheitszustand des 86 Jahre alten Papstes ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor etwa einem Jahr hatte sich Franziskus einen Knochenbruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert er darum die meisten Termine im Rollstuhl. Zudem teilte er im Januar mit, dass seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, wieder zurückgekehrt sei. 2021 war Franziskus wegen einer Darmentzündung in der Gemelli-Klinik operiert worden. (cic)


Papst Franziskus fährt in seinem Vatikan-Fiat 500 vom Krankenhaus nach Hause. | © KNA
1. April 2023 | 11:42
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