Josef Annen, ehemaliger Generalvikar für Zürich und Glarus.
Schweiz

«Ich finde die Einsetzung eines Administrators überlegenswert»

Zürich, 24.10.16 (kath.ch) Auch der Generalvikar von Zürich, Josef Annen, wünscht sich eine Befriedung des Bistums Chur. Die Einsetzung eines apostolischen Administrators sei eine Möglichkeit, findet er. Der Generalvikar der Urschweiz, Martin Kopp, hatte dieses Vorgehen in einem Zeitungsinterview dringend gefordert.

Sollte aus Ihrer Sicht die Bischofswahl 2017 ausgesetzt werden – und stattdessen von Rom ein apostolischer Administrator eingesetzt werden?

Josef Annen: Das Kirchenrecht sieht das Einsetzen eines apostolischen Administrators als Möglichkeit vor. Ich persönlich finde dies für das Bistum Chur überlegenswert.

Was für ein Administrator wäre gut? Was sollte dieser bewirken?

Annen: Ein apostolischer Administrator sollte im Grunde genommen gleich wirken wie ein Bischof: Er sollte integrieren und glaubwürdig sein. Im Sinn von Papst Franziskus sollte er keine Angst haben, den Geruch der Schafe anzunehmen.

Was das Bistum Chur nach jahrzehntelanger Zerrüttung dringend braucht, ist Befriedung.

Was würde ein Bischof mit ähnlicher Ausrichtung wie Vitus Huonder bewirken? Als Kandidat wird Generalvikar Martin Grichting gehandelt.

Annen: Was das Bistum Chur nach jahrzehntelanger Zerrüttung dringend braucht, ist Befriedung. Eine Gemeinschaft, die polarisiert wird, zerbricht in unversöhnliche Lager, die sich gegenseitig bekämpfen. Das schadet der Kirche und widerspricht dem Grundauftrag des Evangeliums.

Was ist aus Ihrer Sicht die beste Lösung fürs Bistum Chur?

Annen: Ein Neuanfang unter Führung einer glaubwürdigen und integrierend wirkenden Persönlichkeit. (rp)

Die Urschweiz und Zürich würden sich restlos von Chur abwenden

Josef Annen, ehemaliger Generalvikar für Zürich und Glarus. | © Christoph Wider / forum
24. Oktober 2016 | 17:10
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