Drei Bäume haben den Sturm Lothar von 1999 überlebt.
Schweiz

«Grüner Güggel» für umweltbewusste Kirchgemeinden

Bern, 7.11.15 (kath.ch) Papst Franziskus hat dem Thema sein Buch «Laudato si» gewidmet. Für ein hohes Umweltbewusstsein in der Kirche setzt sich der Verein Oeku Kirche und Umwelt schon seit vielen Jahren ein. Am Sonntag, 8. November, wird den ersten fünf Pfarreien im Thurgau das Umweltlabel «Grüner Güggel» verliehen.

Arbon, Ermattingen, Güttingen, Romanshorn und Sirnach. Diese fünf katholische Kirchgemeinden und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in Sachen Bewahrung der Schöpfung einen ganz besonderen Effort unternommen. Sie haben in ihrer Pfarrei genau hingeschaut, wie es beispielsweise um den Energieverbrauch steht. «Neben Pflichtbereichen wie der Einführung einer Energiebuchhaltung oder der Analyse des Papier- und Abfallaufkommens haben die Gemeinden auch individuelle Scherpunkte gesetzt, um ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren», schreibt die Oeku, die ihren Sitz in Bern hat, über die ersten Träger des Energielabels für Kirchen. Rund eineinhalb Jahre erfordern die Arbeiten. – Der Nutzen daraus dürfte deutlich länger anhalten.

Nicht erst seit «Laudato si» ein Thema

Das Thema kirchliches Umweltmanagement stosse in der Schweiz auf zunehmendes Interesse, so die Oeku. Und dies nicht erst seit Papst Franziskus mit seiner Umweltenzyklika «Laudato si» den Schutz der Lebensgrundlagen zu einer zentralen Aufgabe in der Kirche erklärt hat. Das kirchliche Umweltzertifikat «Grüner Güggel» wurde in Deutschland entwickelt und zeichnet sowohl Organisation, wie Umweltleistung der Kirchgemeinden aus. Es sei, so heisst es bei der Oeku, verwandt mit der Umweltmanagementnorm ISO Norm 14001.

Die Oeku wurde 1986 gegründet und ist inzwischen von der Schweizer Bischofskonferenz und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund als Beratungsorgan für ökologische Fragen anerkannt. Sie hat für die Zertifizierung von Kirchgemeinden eine eigene Kommission gebildet, die sich aus «Pionieren der kirchlichen Umweltarbeit» zusammensetzt, wie der Oeku-Umweltbeauftragte Kurt Aufdereggen im Mitteilungsblatt Oeku-Nachrichten (Nummer 2, 2015) schreibt.

Nach aussen sichtbar machen

Schon der umweltbewusste Einsatz weniger Personen in einer Pfarrei oder Kirchgemeinde könne innert kurzer Zeit viel bewirken. dies soll mit dem «Grünen Güggel» aber auch nach aussen sichtbar gemacht werden. «Tue Gutes und sprich davon», fasst Kurt Aufdereggen den Weg zum Label hin zusammen. Und in den Oeku-Nachrichten verdeutlicht er: «Neben den eigentlichen Fortschritten in der Umweltarbeit trägt dieser Einsatz auch zur Glaubwürdigkeit der Kirchen in der Gesellschaft bei.»

Im Kanton Thurgau können nun also fünf Kirchgemeinden des Pilotprojekts nach bald 20 Monaten Arbeit die besondere Auszeichnung entgegennehmen. Dieser Abschluss soll auch über die Kirchgemeinden und den Kanton hinaus strahlen. Denn, wie es in einem Bericht über das Engagement für das Umweltlabel im «Forum Kirche», dem Pfarreiblatt der Kantone Thurgau und Schaffhausen, heisst: «Energie sparen kann richtig spannend sein». (ms)

Nebst der Unterstützung durch die Fachleute steht für interessierte Pfarreien und Kirchgemeinden auch das dieses Jahr von der Oeku herausgegebene Umwelthandbuch für Kirchgemeinden «Es werde grün» bereit.

Prozessablauf für das Umweltlabel «Grüner Güggel»

Drei Bäume haben den Sturm Lothar von 1999 überlebt. | © Barbara Ludwig
7. November 2015 | 16:54
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!