Beat Hug, Peter Lienert, Judith Albert, Geri Dillier
Schweiz

Grosses Publikumsinteresse an Visionsgedenkspiel zu Bruder Klaus

Flüeli-Ranft OW, 9.8.17 (kath.ch) Bald geht es «von innen nach aussen». In zehn Tagen feiert «vo innä uisä», das Visionsgedenkspiel zum Bruder-Klausen-Jahr, Premiere. Bereits sind rund 80 Prozent der Karten für die 41 Vorstellungen verkauft. Bei den Organisatoren und der künstlerischen Leitung steigt die Anspannung aber weiter an.

Martin Spilker

Es sind beeindruckende Zahlen, die Gesamtleiter Peter Lienert präsentiert. Für das unter dem Dach des Trägervereins «Mehr Ranft» entstehende Visionsgedenkspiel stehen 650 Helferinnen und Helfer im Einsatz, auf dem Programm stehen 41 Aufführungen im August und September, erwartet werden dazu 11’000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Budget für dieses Leuchtturmprojekt im Bruder-Klausen-Jahr beträgt 1 Million Franken.

Das 30-köpfige Organisationskomitee arbeitet seit Monaten ehrenamtlich. «Eine bemerkenswerte Leistung», sagt Beat Hug, Projektleiter «Mehr Ranft» dazu. Für den Trägerverein ist das Visionsgedenkspiel auch deshalb von Bedeutung, weil damit wieder ein neues Publikum für die Inhalte des Jubiläums angesprochen werden kann.

Von Bruder Klaus berühren lassen

Die Idee für ein Theaterstück zu den Visionen von Bruder Klaus stand schon früh fest, erklärte Lienert am Mittwoch in Flüeli-Ranft vor den Medien. Die Theatergruppe Sachseln habe sich schon vor langer Zeit dafür eingesetzt. Unter dem Patronat von «Mehr Ranft» wurde sodann der Auftrag an den Autor Paul Steinmann vergeben, ein Stück zu schreiben.

Steinmann schuf das Werk in Zusammenarbeit mit dem Obwaldner Regisseur Geri Dillier, der wieder Judith Albert, Trägerin des Innerschweizer Kulturpreises 2016, zur Seite nahm. Die Obwaldner Künstlerin ist die visuelle Umsetzung der Pilgervision des Bruder Klaus angegangen. Die Videoprojektionen und der dazu eingespielte Text zur Vision sind zentrales Element des Stücks. «Zu einer Vision Bilder suchen, war meine Aufgabe. Da fragte ich mich zuerst: Braucht es das?», sagte Judith Albert zu den von ihr geschaffenen Projektionen.

Sich dem Geheimnis aussetzen

Doch genau das wollte Regisseur Dillier: Dass sich das Publikum im Stück Bildern gegenüber sieht, die zu einer Öffnung einladen: Eine Öffnung für die Botschaft des Niklaus von Flüe, aber auch eine Öffnung für eine weiterführende individuelle Auseinandersetzung mit dem geheimnisvollen dieser Vision.

Die Bilder zur Vision sind nur ein Teil des Spiels. Dazu kommt die Auseinandersetzung der Menschen mit Bruder Klaus. Denn der Heilige selber tritt im Gedenkspiel gar nicht auf. «Das Stück spielt kurz nach dem Tod von Bruder Klaus», sagte Dillier. Die Handlung besteht aus Unterhaltungen von Menschen, die den Niklaus gekannt haben und sich darüber austauschen, was er für sie bedeutet hat. Aber, soviel sei hier schon verraten, die Handlung spielt nicht vor 600 Jahren.

Mitten in der Landschaft

Sowohl der rote Faden des Jubiläumsjahres, wie auch die Haltung des Regisseurs zu Bruder Klaus machten den Veranstaltern bald deutlich, dass das Stück nicht in einer Mehrzweckhalle gezeigt werden kann. Eine Lösung hatten die Verantwortlichen bald vor Augen: Ein nur für dieses Projekt errichteter einfacher Holzpavillon, draussen in der Landschaft in der Nähe des Ranft. Ein Ort war bald gefunden: Ein Stück Land auf der Allmend von Sachseln.

Doch das schaffte andere Herausforderungen: Die Besucherinnen und Besucher müssen mit einem Shuttlebus von Sachseln zum Waldwerkhof geführt werden. Ab dort nehmen sie die letzten Meter zum Aufführungsort zu Fuss in Angriff. Damit soll das Publikum bereits vor dem Spiel auf der Bühne an die Stimmung des Stücks herangeführt werden. Mehr noch, wie der Regisseur betont: Jeder ist eingeladen, den Weg «vo innä uisä» zu gehen. – Und wer mag, kann als Einstimmung auf den Theaterabend auch verlängern: Ab Bahnhof Sachseln ist der Aufführungsort in einem 40-minütigen Spaziergang zu erreichen.

 

https://www.kath.ch/bruder-klaus-jubilaeum/

Beat Hug, Peter Lienert, Judith Albert, Geri Dillier | © Romano Cuonz
9. August 2017 | 17:18
Lesezeit: ca. 2 Min.
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