Bischof Vitus Huonder
Schweiz

Flüchtlinge: Bischof von Chur appelliert an Pfarreien und Stiftungen

Chur, 10.9.15 (kath.ch) Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, bittet angesichts der Flüchtlingsdrama in Mitteleuropa die Verantwortlichen in den Pfarreien sowie in den kirchlichen Stiftungen zu prüfen, wie sich diese in der gegenwärtigen Situation sinnvoll einbringen können. Sie sollten mit den verantwortlichen staatlichen Stellen zusammenarbeiten, heisst es in einer Mitteilung des Ordinariats Chur von Donnerstag, 10. September.

Das Ordinariat weist auf bereits bestehende Hilfsstrukturen hin. In Schluein GR vermietet eine kirchliche Stiftung mit Unterstützung des Bistums bereits seit 25 Jahren dem Kanton Graubünden ein Gebäude. Dort finden in Spitzenzeiten bis zu 100 Flüchtlinge Aufnahme, vor allem Familien. In das Asylzentrum ist auch eine Schule integriert.

Im Kontext der aktuellen Krise konnten bereits vor einigen Monaten vom Churer Domkapitel Wohnungen auf dem Bischöflichen Hof und in Landquart für Menschen aus Eritrea und Syrien zur Verfügung gestellt werden. Die katholische Kirche im Kanton Zürich bespricht zurzeit mit der Kantonsregierung Hilfsmassnahmen. In der Innerschweiz läuft eine Umfrage in den Pfarreien, um für Flüchtlinge Wohnraum und andere Formen der Unterstützung zu finden. Im Kloster Cazis GR werden bereits seit längerem Flüchtlinge untergebracht und begleitet.

Das Ordinariat «erinnert in diesem Zusammenhang zudem daran, dass in der Schweiz nicht der Bischof, sondern die staatskirchenrechtlichen Organe (kantonale Körperschaften, Kirchgemeinden) über die Kirchensteuereinnahmen verfügen, insgesamt jährlich rund 1 Milliarde Franken». Für die materielle Grundlage, um Flüchtlingen zu helfen, sei deshalb die Unterstützung der Körperschaften wichtig. Der Bischof hoffe auf ein grosszügiges Engagement und bedanke sich dafür herzlich. (gs)

Bischof Vitus Huonder | © Georges Scherrer
10. September 2015 | 12:48
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