Evangelische Allianz will mit Fachstelle private Unterbringung von Flüchtlingen vereinfachen

Zürich, 8.10.15 (kath.ch) Viele Menschen in der Schweiz sind bereit, Flüchtlinge bei sich zuhause zu beherbergen. Die administrativen Hürden dafür seien aber relativ hoch, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) in einer Mitteilung von Donnerstag, 8. Oktober. Die Allianz will deshalb eine Fachstelle schaffen und so dazu beitragen, dass private Unterbringung bei Gastfamilien rascher verwirklicht und gut begleitet werden können. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) begrüsst diese Initiative, wie Sprecher Stefan Frey auf Anfrage gegenüber kath.ch sagte.

Barbara Ludwig

Mit einer Crowdfunding-Kampagne hat die SEA innerhalb von zwei Wochen 55’000 Franken gesammelt, mit denen eine vorerst auf ein Jahr befristete Fachstelle finanziert werden soll, so die Mitteilung weiter. Die Allianz orientiere sich dabei am Gastfamilienprojekt der SFH, sagte Mediensprecher Thomas Hanimann auf Anfrage gegenüber kath.ch. Im Sommer habe ein Treffen von Allianzvertretern mit Stefan Frey, bei der SFH zuständig für das Gastfamilienprojekt, stattgefunden, bei dem dieser über das Projekt informierte. Dort habe man dem Flüchtlingshilfswerk Unterstützung angeboten, so Hanimann.

Frey begrüsst die geplante Fachstelle der Allianz. Man sei darin nicht direkt involviert. «Gerne geben wir aber unser Know-how weiter.» Das Gastfamilienprojekt der SFH werde derzeit in den Kantonen Aargau, Bern, Genf und Waadt umgesetzt. Er freue sich darüber, wenn auch andere in diesem Bereich aktiv werden. Bei dem Treffen mit der Allianz habe er deren Vertreter dazu ermuntert, ihr Netzwerk für die Unterbringung von Flüchtlingen fruchtbar zu machen.

Noch mehr Spenden nötig

Laut Hanimann braucht es für die Schaffung der Fachstelle noch zusätzliche Spendengelder in der Höhe von 30’000 Franken. Nun wird eine geeignete Person gesucht, die bei der Platzierung von Flüchtlingen bei Privaten hilft. Vorgesehen ist ein Pensum von 50 Prozent. Die SEA kann sich vorstellen, die Fachstelle länger zu führen, falls eine Finanzierung gefunden werde, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die SEA bezeichnet sich als eine Bewegung von Christen in der Schweiz. Zu ihr gehören nach eigenen Angaben etwa 630 Landes- und Freikirchen sowie über 200 christliche Organisationen. (bal)

Flüchtlinge in der Schweiz | © Caritas
8. Oktober 2015 | 12:56
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