Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas.
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Erzbischof Wolfgang Haas: «Der Angriff auf die gottgewollte Ehe ist eine teuflische Attacke»

Das Fürstentum Liechtenstein diskutiert über die «Ehe für alle». Der Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas, stellt in seinem Fastenbrief klar: «Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an.»

Jacqueline Straub

Die «Ehe für alle» ist seit September 2021 in der Schweiz beschlossene Sache und tritt am 1. Juli 2022 in Kraft. Im benachbarten Liechtenstein gibt es seit 2011 eine eingetragene Partnerschaft – doch das soll sich ändern. Daniel Seger von der Fortschrittlichen Bürgerpartei in Liechtenstein kündigte einen Vorstoss an mit dem Ziel, jegliche Diskriminierung zu beseitigen. Im Landtag fand er erste Unterstützung.

Exklusive Bindung zwischen Mann und Frau

Erzbischof Wolfgang Haas steht dem Vorhaben erwartungsgemäss kritisch gegenüber – und greift die «Ehe für alle» in seinem aktuellen Hirtenbrief zur Fastenzeit auf, wie das «Liechtensteiner Volksblatt» berichtet.

In seinem Hirtenbrief betont Erzbischof Wolfgang Haas: «Von Anfang an hat der Schöpfer den Menschen als Mann und Frau erschaffen und sie für eine exklusive Bindung in der Ehe bestimmt, die der Mensch nicht trennen darf.» Für den Erzbischof von Vaduz steht fest: «Dafür müssen wir ganz Ohr sein – gerade in einer Zeit und Welt, in der diese göttliche Schöpfungsordnung vielfach durchbrochen und sogar grundsätzlich in Frage gestellt wird. Der Angriff auf die gottgewollte Ehe und Familie ist eine teuflische Attacke auf das, was von Anfang an im Heilswillen des Schöpfers und Erlösers grundgelegt ist und worüber der Mensch keine Verfügungsmacht hat.»

Ehe für alle
Ehe für alle

Zu Beginn des Hirtenbriefs betont er, dass der Bischof die Kirche leite, die Gott ihm anvertraut habe. Auch hebt er hervor, dass er seit Beginn seiner Bischofstätigkeit «beherzt» bereit sei, das «Glaubensgut rein und unverkürzt zu hüten» und «den Verirrten als guter Hirte nachzugehen».

Da der religiöse Absolutheitsanspruch des wahren christlichen Glaubens keine Anmassung sei, sondern «die logische und theologische Konsequenz aus der Selbstbezeugung Jesu», könne er niemals Gegenstand von Kompromissen oder Dialogideen sein. Die authentische kirchliche Lehrverkündigung müsse verteidigt werden, schreibt der Erzbischof von Vaduz.

Warnung vor Erblindung

Die wahre Gotteserkenntnis verlange das «konsequente Halten des Wortes Gottes und Seiner Gebote.» Er warnt davor, der «im göttlichen Anfang gründenden Erkenntnis» nicht auszuweichen, «um nicht in der Finsternis zu erblinden».

Bevor der Erzbischof auf das Thema gleichgeschlechtliche Liebe zu sprechen kommt, schreibt er in einem längeren Abschnitt über den Teufel und die Sünde in der Welt. Er zitiert dabei aus dem ersten Johannesbrief: «Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an.»


Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas. | © Erzbistum Vaduz
17. März 2022 | 12:19
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