Erzbischof Jean-Claude Périsset wird 75

Estavayer-le-Lac FR/Berlin, 11.4.14 (Kipa) Erzbischof Jean-Claude Périsset, ehemaliger Papstbotschafter in Deutschland, wird am Sonntag 75 Jahre alt. Der Schweizer Kirchendiplomat vertrat den Heiligen Stuhl in Deutschland von 2007 bis 2013. In dieser Funktion war er zugleich Doyen des Diplomatischen Corps. In diese Zeit fiel auch die dritte Deutschland-Reise von Papst Benedikt XVI. mit dessen Besuch im Bundestag. Papst Franziskus nahm 2013 das Rücktrittsgesuch Périssets aus Altersgründen an und ernannte Erzbischof Nikola Eterovic zum Nachfolger.

Périsset, geboren in Estavayer-le-Lac im Kanton Freiburg, erhielt 1997 von Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihe. 1998 ernannte ihn der Papst zum Apostolischen Nuntius in Rumänien. Seine Amtszeit in Bukarest war durch den Papstbesuch im Mai 1999 geprägt. Im Oktober 2007 ernannte Benedikt XVI. Périsset zum Nuntius in der Bundesrepublik.

Périsset empfing nach dem Studium in Sarnen und Freiburg 1964 die Priesterweihe. Anschliessend wirkte er als Seelsorger in Genf. 1969 wechselte er an die römische Kurie und war Mitarbeiter in mehreren Vatikanbehörden. Nebenher promovierte er in Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana.

Nach einer Ausbildung an der Diplomatenakademie trat er 1973 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. In dieser Funktion war er an den Vertretungen in Südafrika, Peru, Frankreich, Pakistan und Japan tätig. Von 1986 bis 1991 kehrte er in die Schweiz zurück und war Offizial des Diözesangerichts in seiner Heimatdiözese Lausanne-Genf-Freiburg. 1991 übernahm er wieder Aufgaben beim Heiligen Stuhl in der Abteilung des Staatssekretariates für die Beziehungen mit den Staaten, also dem vatikanischen Aussenministerium.

Ruhestand

Der ehemalige Nuntius lebt heute in seiner Geburtsstadt Estavayer-le-Lac FR. Die Zeit des Ruhestandes ist für einen Priester und Bischof eine «Zeit der Betrachtung und der Einsiedelei», damit er, anders als im beruflichen Leben, weiterhin im Dienst der Kirche tätig sein könne, sagte der Erzbischof in einem Interview im Januar gegenüber der Presseagentur Kipa. In dieser Lebensphase gelte besonders das, was Papst Johannes-Paul II. für die Neu-Evangelisierung in seinem Apostolischen Schreiben Novo millenio ineunte verlangte: «Unser Programm ist Christus». (kipa/kna/arch/am)

11. April 2014 | 11:54
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!