Einsiedlerin verlässt Verena-Schlucht

Solothurn, 12.3.14 (Kipa) Die Einsiedlerin Verena Dubacher hat die Klause in der Verenaschlucht verlassen, wie das Regionaljournal von Radio SRF am Mittwoch, 12. März, meldete. Gesundheitliche Gründe sowie der Rummel um ihre Person hätten die Eremitin zu diesem Schritt veranlasst.

Laut SRF ist Verena Dubacher nach fünf Jahren am Dienstag, 11. März, überraschend aus der Einsiedelei in der Verenaschlucht ausgezogen. Ihr habe offensichtlich zwischen den hohen Bäumen und Felsen die Sonne gefehlt. Ferner sei bekannt gewesen, dass sie den Rummel um ihre Person nicht gemocht habe. Die 68-Jährige wird laut SRF ins Altersheim ziehen.

Verena Dubacher sei eine engagierte Eremitin gewesen mit einem offenen Ohr für Menschen, die ein Gespräch suchten. Sie sei aber auch resolut vorgegangen, wenn die Regeln, die in dem Naturschutzgebiet herrschten, nicht eingehalten worden seien: Hunde müssten beispielsweise an der Leine geführt oder Fahrräder gestossen werden.

Erste Eremitin

Verena Dubacher lebte seit 2009 als erste Eremitin in der Schlucht St. Verena. Die frühere Religionspädagogin aus Hochdorf LU war als Sakristanin für die Kapellen St. Verena und St. Martin zuständig. Die Bürgergemeinde Solothurn, die für die Verenaschlucht veranstwortlich ist, ist laut SRF nun daran, die Nachfolge zu regeln. Vor fünf Jahren hätten sich gegen 30 Personen auf diese Stelle gemeldet.

Verena aus Oberägypten

Der Legende nach soll sich Verena um 300 n. Chr., aus Oberägypten kommend, in der Gegend um Solothurn aufgehalten haben. Sie soll in der Höhle hinter der St. Martins-Kapelle einige Jahre gelebt haben und sich der Kranken und Bedürftigen angenommen und Mädchen in christlicher Lebenskunde unterrichtet haben. Verena starb um 344 in Zurzach und ist in der Krypta der dortigen Stiftskirche begraben. Die beiden Kapellen und die Klause in der Einsiedelei stammen, so wie sie heute aussehen, aus dem 17. Jahrhundert und gehören der Bürgergemeinde Solothurn. Zur Anlage gehört auch noch eine Grotte, in der die biblische Ölbergszene mit dem Garten Gethsemane dargestellt ist und die Magdalenen-Grotte. Der Legende nach soll sich Verena an einer Öffnung in der Wand hinter der Verena-Kapelle festgehalten haben, als der über die Ufer getretene Bach sie wegzureissen drohte. (kipa/arch/sy/bal)

12. März 2014 | 12:44
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