Dorothee Becker leitet eine Kommunionfeier in der Kirche St. Franziskus, Riehen.
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Dorothee Becker: «Wir glauben an die Menschwerdung Gottes, nicht an seine Mann-Werdung»

Dorothee Becker ist Theologin, ausgebildete Pastoralassistentin und arbeitet als Gemeindeleiterin in Riehen. Ein Priesterkollege sagte zu ihr: «Ich sehe dich als Priesterin.» Sie setzt sich im Rahmen der Junia-Initiative für das Frauenpriestertum ein.

«Jedem und jeder Getauften wird mit der Salbung mit Chrisam bei der Taufe die priesterliche Würde zugesprochen. Vor ein paar Jahren sprach ich mit einem Priesterkollegen über die Möglichkeit, Diakonin zu werden. Und dieser Kollege sagte mir etwas, was ich bis dahin nicht zu denken gewagt hatte: «Ich sehe dich als Priesterin.» Dass er mir dies zugesprochen hat, war für mich ein Anstoss, mir über diese Form der Berufung, die ich tief in mir schon lange spürte, vertieft Gedanken zu machen. Und ja, ich glaube, dass wir alle, die wir in der Kirche mit den Menschen und für die Menschen arbeiten, einen priesterlichen Dienst versehen, Männer und Frauen. Da darf es keinen Unterschied mehr geben. Wir glauben an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, nicht an seine Mann-Werdung. Die Berufung zu dem speziellen Dienst, Sakramente zu feiern, ist eine besondere Möglichkeit, Menschen erfahren zu lassen, dass Gott, der Mensch geworden ist, ihnen nahe ist, sie liebt und sie auf diese Weise stärkt.»

Die Theologin Dorothee Becker (59) äussert sich in einem Interview mit katholisch.de über ihre Aufgaben in der Seelsorge und sagt, warum sie sich für die Ordination von Frauen zum sakramentalen Dienst einsetzt. (am)


Dorothee Becker leitet eine Kommunionfeier in der Kirche St. Franziskus, Riehen. | © Manuela Matt
3. September 2023 | 12:00
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