Gedenktage: Wahl zwischen ökumenischem Gottesdienst und Eucharistiefeier

Sarnen OW, 19.9.17 (kath.ch) Am kommenden Wochenende finden im Kanton Obwalden die offiziellen Gedenktage zum 600-Jahr-Jubiläum von Niklaus von Flüe statt. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der ökumenische Gottesdienst mit hochrangigem geistlichem Personal in der Pfarrkirche von Sachseln. Praktisch gleichzeitig wird eine katholische Eucharistiefeier in Flüeli-Ranft angeboten.

Der ökumenische Gottesdienst mit Kardinal Kurt Koch und Gottfried Locher, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), beginnt um 10 Uhr und dauert eine Stunde. Diese Feier wird vom Schweizer Fernsehen live übertragen; man kann ihr zudem auf dem Vorplatz der Kirche von Sachseln beiwohnen.

An jedem Sonntag wird in Flüeli-Ranft eine Eucharistiefeier angeboten, so auch im Zusammenhang mit den Gedenktagen, erklärte der Pfarrer von Sachseln, Daniel Durrer, auf Anfrage. Der Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr auf dem Feierplatz unterhalb der Kapelle in Flüeli-Ranft.

Dem Gottesdienst steht Abbé Pascal Tshombokongo vor. Er ist Kaplan im Flüeli. Der Gottesdienst wird vom Jodlerklub Flüeli-Ranft mitgestaltet. Dieser singt eine neue Bruder Klaus Jodlermesse.

Nicht alle Feiern sollen in Sachseln stattfinden

Die Programmverantwortlichen für die Gedenktage weisen die Unterstellung zurück, die Eucharistiefeier sei als Alternativangebot für Katholiken gedacht, die nicht an einem ökumenischen Gottesdienst teilnehmen wollen. Man habe nicht alle Anlässe auf Sachseln konzentrieren können, sagte Bernhard Willi, Dekan und Pfarrer von Sarnen, auf Anfrage.

«Es ist wichtig, dass auch in Flüeli-Ranft Feierlichkeiten stattfinden.» Willi ist Mitglied des Organisationskomitees, das auch für die Planung und Gestaltung der Gottesdienste zuständig ist. «Die Eucharistiefeier in Flüeli-Ranft schmälert den ökumenischen Gedanken nicht», sagte Willi weiter.

Franz Enderli, Präsident des Trägervereins «Mehr Ranft», machte darauf aufmerksam, dass am Sonntag in allen Pfarreien Gottesdienste stattfänden. «Wir rechnen damit, dass die Menschen eine Wahl treffen.»

Zusätzliches Angebot nötig

Sowohl Willi als auch Enderli weisen zudem darauf hin, dass beim ökumenischen Gottesdienst zahlreiche geladene Gäste erwartet werden. Die Kirche in Sachseln sei nicht so gross, sagte der Dekan. Hinzu komme noch die Fernsehübertragung, die ebenfalls Platz in der Kirche beanspruche. «Es braucht deshalb ein zusätzliches Angebot.»

Dass Kardinal Kurt Koch als Vertreter der katholischen Kirche dem ökumenischen Gottesdienst vorsteht, habe mit seiner Aufgabe im Vatikan zu tun, sagten Willi und Enderli übereinstimmend. Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. (bal)

Flüeli-Ranft | © Georges Scherrer
19. September 2017 | 11:20
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