Basel: Katharina-Werk feiert 100. Geburtstag

Basel, 25.4.13 (Kipa) Die religiöse Gemeinschaft Katharina-Werk (KTW) mit Sitz in Basel feiert am Samstag ihren 100. Geburtstag. Aus dem einstigen «Rettungsheim» für Frauen und Mädchen am Rande der Gesellschaft ist eine ökumenische und interreligiöse Gemeinschaft geworden, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzt, teilte die Institution am Mittwoch mit. Der Gemeinschaft mit katholischen Wurzeln gehören heute rund 100 Personen an, sagte Sibylle Ratsch, Leiterin des Katharina-Werks, am Donnerstag auf Anfrage gegenüber der Presseagentur Kipa.

1913 gründete die gebürtige Deutsche Frieda Albiez (1876-1922) das St. Katharinaheim in Basel als Rettungsheim mit Lehrwerkstätten für «gefallene und sittl. gefährdete Mädchen». Sie gilt als eine der herausragenden Exponentinnen des sozial-karitativen Engagements in der katholischen Diaspora Basel.

Aus der Frauengemeinschaft, die 1952 als katholisches Säkularinstitut approbiert wurde, ist ein Netzwerk von Mitgliedern aller Lebensformen entstanden, so die Mitteilung weiter. Heute gehören dem Katharina-Werk Frauen, Männer und Paare an, insgesamt etwa 100 Personen, die in der Schweiz, Deutschland und Österreich wohnen, sagte Ratsch gegenüber Kipa. 30 davon sind Frauen, die zölibatär leben.

Die Gemeinschaft hat sich unterdessen auch gegenüber anderen christlichen Konfessionen und Religionen geöffnet. Ihr gehören 18 evangelische Christen und zwei Buddhisten an. Die Gemeinschaft ist seit 2004 als Verein organisiert. Das Säkular-Institut existiert aber immer noch – als Unterorganisation.

In der Einheit Vielfalt leben

Die Gründerin des Katharina-Werks wollte jungen Frauen durch eine Berufsausbildung eine Zukunft ermöglichen. «Es ging immer darum, jungen Menschen Hoffnung und Perspektiven für eine Zukunft zu geben», so Ratsch. Dies sei auch heute noch der Fall. Ratsch weist auf verschiedene Initiativen für Jugendliche und Kinder hin, etwa auf das Musikschul-Zentrum in Bethlehem.

Heute wolle man das Bewusstsein fördern für die Tatsache, dass die Welt zusammenwachse, und die Menschen lernen müssten, die Einheit in Vielfalt zu leben. Mit seinen Aktivitäten will das Katharina-Werk insbesondere Frieden und Versöhnung fördern. Dabei gehe es auch um eine «spirituell-politische Bewusstseinsbildung», zitiert die Leiterin Pia Gyger, die massgeblich zur Erneuerung der gemeinschaftlichen Spiritualität beigetragen hat.

Aufführung einer «Kosmischen Messe»

Das Katharina-Werk feiert das Jubiläum unter anderem mit einem Festakt am Samstag, 27. April, in Basel. In der Offenen Kirche Elisabethen wird die «Kosmische Messe» von Mirjam Sabine Makowka aufgeführt. Es handelt sich um ein Liturgiekonzert zu Texten von unter anderem Pierre Teilhard de Chardin und Pia Gyger für Chor, Streichtrio, Englischhorn und Gong. Der Festakt beginnt um 19 Uhr mit Ansprachen, das Konzert um 20.15 Uhr. (kipa/com/bal/gs)

25. April 2013 | 18:30
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