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Abtweihe von Vinzenz Wohlwend am 2. Januar
Feldkirch, 28.12.18 (kath.ch) Das Jahr 2019 beginnt im Vorarlberger Stift Mehrerau mit der Weihe des neuen Abtes Vinzenz Wohlwend (49), der im September vom Klosterkonvent zum Nachfolger von Abt Anselm Linde gewählt und am 23. November durch Papst Franziskus in dieser Funktion bestätigt wurde.
Er empfängt am 2. Januar um 14 Uhr die Abtbenediktion durch den Generalabt der Zisterzienser, Mauro Giuseppe Lepori. Lepori war von 1994 bis zu seiner Ernennung zum Generalabt des Zisterzienserordens im Jahr 2010 Abt des Klosters Hauterive im Kanton Freiburg.
Die Predigt der festlichen Segensfeier hält der Feldkircher Bischof Benno Elbs, wie «Kathpress» mitteilt.
Verschiedene Pflichten
Wohlwend ist in seiner Eigenschaft als Abt einer Territorialabtei Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz, wo er in der Katechetischen Kommission mitwirkt und gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn für die Ordensgemeinschaften zuständig ist.
Zudem ist er verantwortlich für die Mehrerauer Zisterzienser Kongregation, zu der insgesamt 21 männliche beziehungsweise weibliche Zisterzienser-Klöster in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, USA, Tschechien und Slowenien gehören.
Phase der Orientierung
Bei seinem ersten öffentlichen Auftreten nach der Abtwahl hatte Wohlwend angekündigt, er wolle in seiner neuen Funktion die Klostergemeinschaft stärken. Die Territorialabtei befinde sich nach einer kräfteraubenden Zeit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen nun in einer Phase der Orientierung.
Die Zisterzienserabtei sei ein «Ort der Spiritualität, des Betens und Arbeitens», spürbar sowohl im klösterlichen Leben mit den 27 Ordensleuten in den Klöstern Mehrerau und dem zum Kloster gehörenden Priorat Birnau, wie auch in der zum Stift gehörenden Schule mit 330 Schülern und den Wirtschaftsbetrieben mit insgesamt 70 Mitarbeitern.
Grosse Schweizer Verbundenheiten
Vinzenz Wohlwend wurde am 15. Oktober 1969 in Grabs SG geboren. Er besuchte in Schaan in Liechtenstein die Volksschule und anschliessend das Gymnasium der Zisterzienser in Mehrerau, wo er 1989 maturierte. 1989/90 studierte er in Salzburg Theologie, 1990 begann er das Noviziat in der Zisterzienserabtei Mehrerau, wo er ein Jahr später die zeitliche Profess ablegte.
Sein Theologiestudium setzte der Ordensmann von 1991 bis 1995 in Einsiedeln fort. 1994 legte er die feierliche Profess ab. Den letzten Abschnitt des Theologiestudiums und das Pastoralpraktikum absolvierte er bis 1997 in Benediktbeuern (Deutschland).
Am 19. September 1998 wurde er zum Priester geweiht. Von 1997 bis 2009 wirkte er als Erzieher am Collegium Bernardi in Mehrerau, seit 1999 war er auch Religionslehrer. 2009 wurde der Pater Prior und Novizenmeister. Seit 1. Juli 2018 ist er Vorsitzender der Regionalkonferenz der Superioren in Vorarlberg. Nach dem überraschenden Rücktritt von Abt Anselm van der Linde ernannte Papst Franziskus Vinzenz Wohlwend ab 1. August zum Administrator von Mehrerau.
Flucht nach Österreich
Die Territorialabtei Wettingen-Mehrerau geht zurück auf die Besiedelung der aus Wettingen im Kanton Aargau vertriebenen Mönche, welche 1854 die Reste der 1806 aufgehobenen Benediktinerabtei Mehrerau durch Kauf erwerben können.
Die europäische Revolutionszeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts überstand die klösterliche Gemeinschaft in Wettingen einigermassen unbeschadet, die Diskussionen um die Stellung der Klöster im Aargau wollten aber nicht mehr abbrechen, schreibt die Gemeinde Wettingen auf ihrer Homepage. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen wurden alle aargauischen Klöster im Jahre 1841 durch einen grossrätlichen Beschluss aufgelöst. Die Mönche aus Wettingen siedelten nach Mehrerau über, wo die Zisterziensergemeinschaft heute noch lebt.
Die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau ist als Territorialabtei kirchenrechtlich direkt dem Heiligen Stuhl in Rom unterstellt. Der Abt, welcher den Titel «Abt von Wettingen und Prior von Mehrerau» trägt, ist Mitglied der österreichischen Bischofskonferenz. (kap/gs)
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