500 Delegierte aus Weltreligionen am Friedenstreffen in Assisi

Rom, 16.9.16 (kath.ch) Vertreter aller Weltreligionen versammeln sich am kommenden Sonntag zu einem dreitägigen Friedenstreffen in Assisi. Zu den Podien, Vorträgen und Gebeten werden in der mittelitalienischen Kleinstadt nach aktuellen Veranstalterangaben mehr als 500 Delegierte von neun Glaubensgemeinschaften und 12’000 weitere Teilnehmer erwartet.

Eröffnet wird das Treffen am Sonntagnachmittag im Beisein von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. aus Istanbul. Am Montag und Dienstagvormittag diskutieren die Religionsvertreter, aber auch Atheisten in 29 Podiumsveranstaltungen über Fragen des interreligiösen Dialogs, Globalisierung, gerechte Wirtschaft, Ökologie, Konfliktberichterstattung in den Medien, Terrorismus und Migration. Während der gesamten Zeit sind hohe Sicherheitsvorkehrungen in Kraft.

Opfergedenken und Friedensbotschaft

Papst Franziskus stösst am Dienstag zu der Veranstaltung. Vorgesehen ist ein Austausch mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I., Anglikaner-Primas Justin Welby und dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Efrem II. Anschliessend halten die Religionsgemeinschaften nach ihrer je eigenen Tradition ein Friedensgebet an unterschiedlichen Orten, bevor sie sich auf dem Platz vor der Basilika versammeln. Dabei soll der Opfer der Kriege weltweit gedacht und eine Friedensbotschaft verlesen werden.

Das Gesprächsforum unter dem Motto «Durst nach Frieden», das von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert wird, findet 30 Jahre nach der ersten derartigen Begegnung statt. 1986 lud Papst Johannes Paul II. (im Amt von 1978 bis 2005) unter dem Eindruck des Kalten Kriegs nach Assisi ein. Seither richtete Sant’Egidio jährlich ein Friedenstreffen in wechselnden Städten aus. (cic)

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