International
150 Organisationen an Flüchtlingsschiff beteiligt
Das von der evangelischen Kirche in Deutschland initiierte Aktionsbündnis «United4Rescue», das ein eigenes Rettungsschiff für Flüchtlinge ins Mittelmeer schicken will, wird inzwischen von mehr als 150 Organisationen unterstützt. In der Schweiz gibt es Pläne, dem Aktionsbündnis zu Unterstützung zu verhelfen.
«Das hat eine ungeheure Dynamik bekommen», sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der «Rheinischen Post» (31. Dezember).
Breites Bündnis
Es seien viele Organisationen aus dem kirchlichen Bereich. Hinzu kämen viele zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich mit Flüchtlingen beschäftigten, aber auch die Arbeiterwohlfahrt und die Stadt Palermo. Das Bündnis sei sehr breit. «Uns unterstützen auch einzelne Persönlichkeiten wie der Regisseur Wim Wenders», so Bedford-Strohm.
Schiffskauf geplant
Zu den Planungen sagte er: «Das Bündnis verfolgt den konkreten Plan, Ende Januar die Poseidon aus dem Besitz des Landes Schleswig-Holstein zu kaufen.» Man wisse aber noch nicht, wie das Bieterverfahren ausgehe. Für den Fall, dass das nicht funktioniere, gebe es einen Plan B, ein anderes Schiff zu besorgen.
Ziel des Bündnisses sei es aber nicht nur, Spenden für den Kauf eines Schiffes zu sammeln, sondern die Unterstützung der aktiven Seenotrettung insgesamt. Er sprach sich für eine Wiederaufnahme der staatlichen Seenotrettung aus.
Fluchtursachen bekämpfen
«Selbstverständlich benötigen wir einen politisch garantierten Verteilmechanismus für Flüchtlinge in Europa, der das unwürdige Verhandeln über gerettete Flüchtlinge auf Schiffen überwindet», sagte er. Und natürlich sei es das Allerwichtigste, Fluchtursachen zu bekämpfen. «Das tun wir als Kirchen seit Jahrzehnten. Da stehen wir Kirchen in der ersten Reihe.»
Schweizer Organisationen planen Brief an Kirchen
In der Schweiz gibt es gegenwärtig Bestrebungen, dem Aktionsbündnis «United4Rescue» zu Unterstützung zu verhelfen. Im Migrationsbereich engagierte Organisationen und Aktivisten haben im Dezember in einer Medieneinladung angekündigt, im Januar die Evangelische Kirche Schweiz (EKS) und die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in einem Brief aufzufordern, sich dem Bündnis anzuschliessen. (kna/bal)
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