Religionspädagoge Werner Tzscheetzsch gestorben

Der Freiburger Religionspädagogen Werner Tzscheetzsch starb am Karsamstag.

1950 in Freiburg im Breisgau geboren, hat er nach dem Studium von katholischer Theologie und Erziehungswissenschaften die kirchliche Jugendarbeit profiliert und mit engagiertem Weitblick weiterentwickelt.

Bei diözesanen Prozessen der Erzdiözese Freiburg war er schon früh Moderator. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Günter Biemer durch seine Dissertation über Gruppenleiterausbildung in der kirchlichen Jugendarbeit und Habilitation zum Themenbereich Religionsunterricht.

Nach seiner Tätigkeit als Akademischer Rat an der Universität Freiburg war er von 1990–1995 Direktor der Katholischen Akademie für Jugendfragen in Altenberg bei Köln. Seine Berufung als Nachfolger von Günter Biemer auf den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik erfolgte 1995.Ein weitere Berufung an die Universität Wien lehnte er ab.

Tzscheetzsch arbeitete in verschiedenen Bereichen der religiösen Bildung sowohl in der Forschung als auch als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik(AKRK)einflussreich und nachhaltig. Als Stiftungsrat der «Stiftung Gottesbeziehung in Familien» betonte er die spezifische Rolle der Familien für die religiöse Bildung.

Viele Rückmeldungen von ehemaligen Studierenden und seinem Schülerkreis verweisen auf seine lebensnahen und authentischen Suchprozesse auch in der Hochschuldidaktik.

2009 gab er seine kirchliche Lehrbefugnis aus freien Stücken zurück und arbeitete bis zu seiner krankheitsbedingt vorzeitigen Emeritierung auf der eigens für ihn eingerichteten Professur für Schul- und Sozialpädagogik am Institut für Pädagogik der Universität Freiburg.

Die deutschsprachige Religionspädagogik verliert einen geschätzten Kollegen, der hochbegabt in verschiedenen Sprachebenen und Kommunikationszusammenhängen motivieren und begleiten konnte.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Uschi. Wir vertrauen Werner Tzscheetzsch, der am Karsamstag friedlich eingeschlafen ist, dem österlichen Christus an. Coronabedingt werde ich ihn im engsten Familienkreis beerdigen und bitte um ein Memento für diesen langjährigen Freund und Weggefährten.

Tübingen, 6. April 2021

Albert Biesinger, Emeritierter Professor für Religionspädagogik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Universität Tübingen
6. April 2021 | 22:30