Petition gegen Körperstrafen und psychische Gewalt an Kindern

20. November: Internationaler Tag der Kinderrechte

 Medienmitteilung:

Die Gruppe «Keine Gewalt gegen Kinder» fordert anlässlich des «Internationalen Tages der Kinderrechte» am 20. November ein gesetzliches Verbot von Körperstrafen und psychischer Gewalt an Kindern auch in der Schweiz. Die Gruppe gründet einen Verein und sammelt Unterschriften für eine Petition zuhanden von Bundesrat und Parlament.

 Vor 20 Jahren, am 26. März 1997, hat die Schweiz die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes in Kraft gesetzt. «Keine Gewalt gegen Kinder» nimmt dieses historische Datum am «Tag der Kinderrechte» zum Anlass, einen Verein zu gründen. Sein Ziel: Unterschriften für eine Petition zu sammeln.

Die Forderungen dieser Petition: •

  • Das Recht der Kinder auf eine gewaltfreie Erziehung •
  • Ein ausdrückliches Verbot von Körperstrafen und psychischer Gewalt an Kindern, verankert im Zivilgesetzbuch (ZGB) •
  • Begleitmassnahmen, um der gesellschaftlichen Akzeptanz von Körperstrafen an Kindern entgegenzuwirken, beispielsweise Informationen über die Rechte der Kinder sowie Beratung für gewalttätige Eltern.

«Wir wollen, dass Kinder ohne Gewalt, in Sicherheit, mit Respekt und Toleranz aufwachsen», sagt Dr. Andreas Brunner, ehemaliger Leitender Oberstaatsanwalt des Kantons Zürich und Mitbegründer der Gruppe «Keine Gewalt gegen Kinder».

Die Schweiz muss die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes endlich umsetzen.

Doch Bundesrat und Parlament weigern sich bis heute, Gewalt an Kindern explizit als unzulässig zu erklären und ein entsprechendes Gesetz zu erlassen. Mehrere parlamentarische Vorstösse aus dem Nationalrat sind gescheitert. Vorbilder gibt es genug: Bisher haben weltweit 53 Länder ein gesetzliches Verbot von Gewalt an Kindern erlassen, 54 weitere sind auf dem Weg dazu.

Für Gewalt an Kindern gibt es keine Rechtfertigung – sie muss politisch und gesellschaftlich verurteilt werden. Körperstrafen sind entwürdigend und schaden der Beziehung zwischen Eltern und Kind. Physische und psychische Gewalt schwächt das Selbstvertrauen des Kindes und stört seine soziale, intellektuelle und emotionale Entwicklung. Oft fördert sie aggressives Verhalten. Gewalt an Kindern ist weder halt- noch legitimierbar, Körperstrafen als Erziehungsmittel sind unmenschlich. Entweder Gewalt oder Erziehung – Erziehung mit Gewalt ist ein Widerspruch in sich. «Wunden von geschlagenen Kindern heilen langsam, Narben aber bleiben. Darum setze ich mich ein für ein gesetzliches Verbot von Körperstrafen», sagt Sergio Devecchi, Autor des Buches «Vom Heimbub zum Heimleiter» (2017). Er ist einer von vier Personen, die für die Petition ein Testimonial abgeben. Weitere sind: Jacqueline Fehr, Kathrin Hilber und Jean Zermatten.

www.keine-gewalt-gegen-kinder.ch

Unterschriften: https://www.petitions24.com/keine_gewalt_gegen_kinder

Gastbeitrag
12. November 2017 | 14:57