Medienmitteilung zum Interview mit Dekan Robert Vorholt in der Luzerner Zeitung vom 22.8.2018

Im Interview mit der Luzerner Zeitung nimmt Dekan Robert Vorholt auch Stellung zu meinem Fall und zu meinen Beobachtungen und Problemanzeigen zu Strukturen, Abläufen, Transparenz und Kontrollmechanismen an der Theologischen Fakultät. Ich teile das positive Urteil von Dekan Vorholt über die grossen Erfolge und über das erhebliche Potenzial der Fakultät. Es war und ist mir eine Freude, mich für die Fakultät und die Universität mit ganzer Kraft einzusetzen. Gerne mache ich deshalb die folgenden sachlichen Anmerkungen zu den Ausführungen von Dekan Robert Vorholt.

In meinen ersten drei Jahren als Dekan lief im Bereich der Finanzen formal alles geregelt, transparent und kontrolliert, wie Dekan Vorholt das mit Recht darstellt und wie das bereits Regierungsrat Reto Wyss getan hat. Im Sommer 2017 habe ich mir dann das Budget und die Rechnungslegung unserer Fakultät genauer angeschaut und bin dabei auf viele offene Fragen gestossen. Mein Versuch, diese Fragen im September 2017 von Amtes wegen zu klären und genauere Informationen zu bekommen, hat völlig unerwartet zu enormen Widerständen geführt und nach kurzer Zeit zu meiner Absetzung als Dekan.

Herr Regierungsrat Reto Wyss hat am 25.5.2018 in seinem Gespräch mit mir Handlungsbedarf in mehreren Punkten bestätigt und in seinem Interview mit Radio SRF vom 14.8.2018 bekräftigt, die Sache werde ernst genommen und der Rektor prüfe, ob zu gegebener Zeit Massnahmen nötig seien. Im September 2017 hatte der Rektor bereits entsprechende Massnahmen vorbereitet, aufgrund meiner Hinweise und in Zusammenarbeit mit mir als Dekan, sie nach meiner Absetzung aber dann nicht umgesetzt.

Als Dekan bin ich von der Fakultätsversammlung zunächst für zwei Jahre gewählt worden (1.8.2014 bis 31.7.2016) und anschliessend für weitere zwei Jahre wiedergewählt (1.8.2016–»«31.7.2018), übrigens ohne Gegenstimmen. Professor Vorholt wurde am 27.6.2017 als Prodekan gewählt und damit zugleich als mein Nachfolger ab 1.8.2018 designiert. Im September 2017 bin ich nach meinen Rückfragen zu den Finanzen und zur Organisation eines Instituts der Fakultät vom Rektor freundlich, aber unmissverständlich aufgefordert worden, auf mein Amt als Dekan zugunsten von Robert Vorholt zu verzichten. Im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Versammlung des Professoriums der Fakultät war das Erstaunen am 22.9.2017 gross, als ich meinen Rücktritt bekanntgab. Von der Fakultätsversammlung gewählt bzw. bestätigt worden als Dekan ist Robert Vorholt nachträglich am 17.10.2017.

Auf eine Frage der Anwesenden betonte der Rektor am 22.9.2017, ich hätte mir in meiner Amtsführung als Dekan nichts zu Schulden kommen lassen. Aber auch ausserhalb der Dekanatstätigkeit habe ich mir nichts vorzuwerfen. Vielmehr habe ich mich mit Energie und Freude an der Universität Luzern engagiert, und die Arbeit an der Theologischen Fakultät ist mir zu einer Herzensangelegenheit geworden. Daher liegt mir an einer fairen und versöhnlichen Einigung auf aussergerichtlichem Wege.

Prof. Dr. Martin Mark

Gastbeitrag
25. August 2018 | 11:03