Ermutigung zu offener Katholizität

Medienmitteilung: Die Abschlussversammlung des Forums für offene Katholizität (FOK) blickte in die Zukunft: «Prophetische Kirche Schweiz nach Kovi 20» und «Arbeiten und Lieben an der kirchlichen Basis jenseits von strukturellen Blockaden» hiessen die Themen des 65. und des  66. Dialogs. Als Referenten wirkten Josef Lang, Historiker in Zug, Andrea Meier von der Fachstelle Kinder und Jugend, in Bern, Martin Kopp, ehem. Generalvikar im Bistum Chur, in Erstfeld, und Monika Hungerbühler, Meier, feministische Theologin, in Basel. Die Debatten regten persönliche Gespräche zwischen den Teilnehmenden an – sowohl langjährige Dialoggäste als auch «neue», Studierende aus Luzern, Freiburg und Chur.

Prophetisches Tun heisst für Josef Lang In Wort und Tat sich einsetzen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Und «an der Gerechtigkeit im Verhältnis zwischen Mann und Frau, an der Gender-Frage, wird sich die Zukunftsfähigkeit der Katholischen Kirche entscheiden.»

Andrea Meier überschreibt ihre Thesen mit «Gemeinsam aktiv sein» und sie fügt bei: «Es gibt mir Zuversicht zu sehen, dass jede_r irgendwo an einem kleinen Rädchen dreht. Es ist so offen hier, ich traue mir, neue Menschen mitzubringen.»

Monika Hungerbühler beschreibt die Offene Kirche Elisabethen als ein Laboratorium. Gäste auf dem Weg sind ihre «Mitglieder». Sie trägt die Labels LGBTI, tierfreundlich, Fair Trade Town.  Sie ist still und laut. Sie ist ökumenisch geleitet und wirkt post-konfessionell. Sie hängt ein grosses Banner über und neben ihr grosses Tor: Konzernverantwortungsiniziative Gleichberechigung Punkt Amen.

Und Martin Kopp erzählt, wie er sich als junger Vikar kümmerte um die unglaublich zahlreichen Jugendlichen, die «in der Pfarrei ihr Zuhause hatten». Und von seiner jetzigen Wohnsituation im «Clubhüüs», wo junge Urner mit Migrationshintergrund und auch junge Flüchtlinge mit ihm  – dem Gangster Papa, wie ihn nennen –  unter dem gleichen Dach wohnen.  

FOK sei Dank

Der Ausklang mit Apéro riche, Würdigungen und künstlerischen Einlagen war zugleich Höhepunkt: Ana Turkalj (Cello) & Allessandro Tardino (Klavier), Andreas Kessler (Poetry Slam), Thomas Markus Meier (Sketch), Jacqueline Keune (Poesie).

Mehrere Anwesende durften den öffentlichen Dank für ihre Arbeit entgegennehmen: Posthum Leo Karrer, der sich vom FOK Anregungen und Impulse für sein Fach Praktische Theologie erhoffte und erhielt,  die «treibende Kraft» Brigitte Durrer, die Moderatoren Erwin Koller und Thomas Staubli, der Organisator Sepp Estermann, die Fotografin Vera Rüttimann, die Berichterstatter  Alois Odermatt und der Schreibende.  Wahrhaftig, ein würdiger Schlusspunkt, eine Ermutigung zu offener Katholizität.

Paul Jeannerat

Forum Offene Katholizität
10. Oktober 2021 | 18:52