Umweltenzyklika von Papst Franziskus (Buchcover)
Vatikan

Vatikanischer Akademie-Leiter Sanchez weist Papstkritiker in USA zurecht

USA, 27.7.2015 (kath.ch) Der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, hat Papst Franziskus gegen konservative Kritiker in den USA in Schutz genommen. Die Idee, es sei nicht «christlich», über die Schönheit der Schöpfung und über die Rolle des Menschen als Hüter dieser Schönheit zu sprechen, sei «einfach verrückt», sagte Sanchez in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender CNN am Wochenende (26. Juli).

Sanchez nahm damit Bezug auf Kritik an der Enzyklika «Laudato si» sowie Reden des Papstes bei seiner jüngsten Reise nach Lateinamerika. Es sei allerdings nur eine «kleine Minderheit», die sich an den Forderungen nach einem verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung und der Sorge für die Armen gerieben habe. Ohne Namen zu nennen, verwies Sanchez auf «einige, die Wahlkampf machen, um Präsident zu werden». Dies lässt sich als Seitenhieb auf Floridas Gouverneur Jeb Bush verstehen, der gesagt hatte, er gehe nicht in die Kirche, um sich politische Ratschläge abzuholen.

Ähnlich hatten sich andere republikanische katholische Präsidentschaftsbewerber geäussert. Sanchez sagte, die Opposition in den USA sei von Leuten beeinflusst, die von Öl lebten. Die Umwelt-Enzyklika lehre hingegen, der Gebrauch dieser Energieträger sei «nicht die beste Sache angesichts des Klimawandels».

Zugleich meinte Sanchez, Franziskus werde bei seinem Besuch in den USA im September seine Verkündigung stärker auf die Bedürfnisse dort ausrichten. «Die beste Haltung, die Lehren des Papstes aufzunehmen, besteht darin, ihn als religiösen Führer zu verstehen. Die Essenz seiner Verkündigung kommt aus dem Evangelium und nicht von dieser oder jener Ideologie», so der Bischof. (cic)

Umweltenzyklika von Papst Franziskus (Buchcover) | © 2015 Benno-Verlag
27. Juli 2015 | 17:47
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