Untersuchung einer Blutprobe in einem Spital
Schweiz

Schweizer Krankenkassen zahlen Schwangeren-Bluttest auf Trisomie

Bern, 7.7.15 (kath.ch) Die Schweizer Krankenpflegeversicherung übernimmt künftig die Kosten für den Schwangeren-Bluttest auf das Downsyndrom. Wie das Bundesamt für Gesundheit am Dienstag, 7. Juli, in Bern mitteilte, ist die Bedingung für die kostenfreie Blutuntersuchung, dass beim sogenannten Ersttrimester-Test – der routinemässig angebotenen Ultraschalluntersuchung der Nackenfalte zu Beginn der Schwangerschaft – ein gewisses Risiko für eine Chromosomenstörung des ungeborenen Kindes diagnostiziert wurde.

Gemäss Modellrechnungen dürfte die Anzahl der invasiven Untersuchungen wegen des Verdachts auf Trisomie von über 3000 jährlich auf einige Hundert zurückgehen und damit auch die Anzahl der Fehlgeburten reduzieren, die in circa einem Prozent der invasiven Abklärungen ausgelöst werden, schreibt das Bundesamt.

Die neuen nicht-invasiven Bluttests können die im Blut der Mutter enthaltenen Bruchstücke des Erbmaterials des ungeborenen Kindes analysieren und so auf eine Chromosomenstörung rückschliessen. Bei einer positiven Diagnose ist in der Regel zusätzlich eine Fruchtwasseruntersuchung nötig.

In Deutschland ist der Test seit 2012 auf dem Markt. Kirchen und Behindertenverbände kritisieren, dass er zu einer Selektion behinderter Kinder führen kann. Bei einer Trisomie-Diagnose entschieden sich fast alle Eltern für einen Schwangerschaftsabbruch. (kna/gs)

Untersuchung einer Blutprobe in einem Spital |© Marianne Bossart
7. Juli 2015 | 11:24
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