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New York Times: IS sieht Kindesmissbrauch als religiöses Recht an

Washington/Berlin, 16.8.15 (kath.ch) Die Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) treibt die Perversität ihrer Gräueltaten auf die Spitze: IS-Kämpfer sehen die Vergewaltigung von nicht-muslimischen Mädchen und Frauen als ihr religiöses Recht an. Das geht aus einem Bericht der Zeitung «New York Times» hervor, den der deutsche Informationsdienst der Evangelischen Allianz (idea) am Sonntag zusammenfasste.

Nach diesem Bericht hat sich ein IS-Kämpfer wiederholt an einem zwölfjährigen jesidischen Mädchen vergangen, das sich als Geisel in seiner Gewalt befand. Er habe jeweils vor und nach der Tat auf Knien zu Allah gebetet und behauptet, dass der Koran ihm nicht nur das Recht gebe, «Ungläubige» zu vergewaltigen, sondern ihn auch dazu ermutige. Indem er sich an ihr vergehe, komme er Allah näher. Er habe sein Opfer gefesselt und geknebelt. Das Mädchen hatte nach elfmonatiger Gefangenschaft in ein Flüchtlingslager fliehen können.

Einem in diesem Sommer aufgetauchten Handbuch des IS zufolge ist erzwungener Sex mit christlichen und jüdischen Frauen ebenfalls erlaubt. Eine 34-jährige Jesidin, die in der syrischen Stadt Shadadi als «Sklavin» in einem Haushalt wiederholt vergewaltigt wurde, berichtete, dass es einem Mädchen noch viel schlechter ergangen sei als ihr. Das Kind sei verletzt worden und habe unter schweren Entzündungen gelitten.

IS-Anführer vergewaltigte US-Geisel Kayla Mueller

Der IS hat in seinem Herrschaftsgebiet die Sklaverei wieder eingeführt. Bewährte IS-Kämpfer erhalten zur Belohnung «Sex-Geschenke». Wie jetzt weiter bekannt wurde, hat IS-Anführer Abu Bakr al-Baghadi die im Februar getötete US-Geisel Kayla Mueller regelmässig vergewaltigt. Die britische Zeitung «Independent» (15. August) beruft sich dabei auf Informationen einer 14-jährigen Jesidin, die vor einem Jahr mit der 26 Jahre alten Entwicklungshelferin gefangen gehalten wurde.

Mueller soll vier jesidische Mädchen vor weiteren Vergewaltigungen bewahrt haben, indem sie eine «Mutterrolle» übernommen und sich selbst zur Verfügung gestellt habe. Muellers Eltern haben diese Berichte nach Angaben des US-Fernsehsenders ABC bestätigt. Unklar ist, wie ihre Tochter zu Tode kam. Laut IS wurde sie bei einem jordanischen Luftangriff auf die syrische «IS-Metropole» Raqqa getötet. Doch die US-Behörden bestätigen dies nicht. Nach ihren Erkenntnissen ist der IS eindeutig für ihren Tod verantwortlich.

Kayla Mueller, die sich aus christlich-religiösen Motiven für Syrien engagierte, war am 4. August 2013 beim Betreten ihres Arbeitsplatzes – eines Krankenhauses der humanitären Organisation «Ärzte ohne Grenzen» in Aleppo – verschleppt worden. Der IS forderte sieben Millionen Dollar Lösegeld für ihre Freilassung.

«Nichts mehr ausser Gott»

In einem aus der Geiselhaft geschmuggelten Brief an ihre Familie in Prescott (Bundesstaat Arizona) schildert Kayla Mueller ihre Erfahrungen mit Gott: «Ich denke daran, dass Mama immer gesagt hat, letztendlich ist Gott der einzige, den man hat. Ich bin jetzt an die Stelle meiner Erfahrung gekommen, dass ich mich im wahrsten Sinne des Wortes unserem Schöpfer ausliefere, denn es gibt buchstäblich nichts anderes». Sie habe Gott «im Leiden» gefunden. (kap)

Missbrauch. | © Andrea Krogmann | © Andrea Krogmann
16. August 2015 | 13:00
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