Fatima
Vatikan

Vatikan dementiert Spekulationen um viertes Geheimnis von Fatima

Rom, 8.5.15 (kath.ch) Der Vatikan hat erneut Spekulationen um ein angeblich viertes unveröffentlichtes «Geheimnis von Fatima» zurückgewiesen. «Es gibt kein viertes Geheimnis, und es gibt keine anderen noch verborgenen Geheimnisse», schreibt der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, in der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» vom Freitag, 8. Mai.

Die ersten beiden Botschaften, die die Gottesmutter den drei portugiesischen Seherkindern in mehreren Visionen im Jahre 1917 zukommen ließ, seien bereits 1941 veröffentlicht wurden. Der dritte Teil, der zunächst geheimblieb und dem Papst persönlich zugeleitet wurde, war Jahr 2000 publiziert worden. Er enthielt Visionen, die mit dem Papstattentat von 1981 und den kommunistischen Diktaturen in Osteuropa in Verbindung gebracht wurden.

Er habe die Schreiben, die eine der drei Seherinnen über die Visionen von 1917 angefertigt und dem Papst zugeleitet hatte, persönlich in den Händen gehalten und lange darüber meditiert, schreibt Amato. Er war zunächst Berater und zwischen 2002 und 2008 Sekretär der römischen Glaubenskongregation, die im Auftrag des Papstes die Veröffentlichung der Dokumente aus Fatima begleitete.

In den ersten «Geheimnissen» ruft die Gottesmutter die Menschheit zu Buße und Umkehr angesichts schwerer Bedrohungen auf. In düsteren Bildern ist dabei von Kriegen, Hungersnöten und Kirchenverfolgungen die Rede, insbesondere von Attacken eines militanten Atheismus gegen die Kirche.

Der dritte Text spricht von einem weiss gekleideten Bischof, der von Soldaten erschossen wird – und auf das Attentat des Türken Ali Agca auf Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 bezogen wurde. Der Papst selbst hatte seine wunderbare Errettung der Gottesmutter von Fatima zugeschrieben und die Pistolenkugel, die ihn schwer verletzt hatte, dem portugiesischen Wallfahrtsort geschenkt.

Die Botschaften von Fatima handelten vom Gegensatz und vom Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen der Gottesmutter und dem nach Weltherrschaft drängenden Satan, betont Amato in seinem Beitrag. Sie blieben daher zeitlos gültig. (cic)

Fatima | © flickr agostinho lopes
8. Mai 2015 | 15:47
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