Bistum St. Gallen: Synodengespräche brachten «keine Überraschungen»

St. Gallen, 28.3.15 (kath.ch) Der St. Galler Bischof Markus Büchel hatte zur Vorbereitung der kommenden Familiensynode in Rom den Austausch mit der Kirchenbasis gesucht. Das Bistum organisierte deshalb drei «Synodengespräche» an verschiedenen Orten. Das letzte davon fand am 24. März in St. Gallen statt. Die Anlässe hätten «keine Überraschungen» geboten, sagte Franz Kreissl, Pastoralamtsleiter und Moderator der Synodengespräche, auf Anfrage gegenüber kath.ch. «Es wurde nichts gesagt, womit man nicht rechnen konnte.»

Barbara Ludwig

Deutlich gezeigt hat sich laut Kreissl aber auch: «Es gibt Menschen, die wissen wollen, was die Kirche zu dem Bereich Ehe und Familie sagt.» Stark hervorgetreten seien zudem die «Polaritäten» innerhalb der Gläubigen. Die eine Gruppe findet laut Kreissl: «Die katholische Lehre ist klar. Man muss nicht daran rütteln.» Die andere Gruppe fordere: «Die Kirche muss unsere Realität wahrnehmen und respektieren und da hinein eine frohe Botschaft verkünden.» Dieselben Polaritäten fänden sich auch unter den Bischöfen, sagte Kreissl.

Zufrieden mit Beteiligung

Die ersten beiden Synodengespräche wurden von je rund 100 Personen besucht; beim letzten war der Andrang mit rund 200 Personen besonders gross. Kreissl zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung. An den Synodengesprächen konnten die Teilnehmer Antworten zu vier Themenbereichen in Kleingruppen beantworten. Diese Antworten aus dem Bistum St. Gallen werden nun zusammengefasst und an die Pastoralkommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) weitergeleitet. Die Kommission sammelt schweizweit die Ergebnisse aus sämtlichen Synodengesprächen.

Ende Januar hatten die Schweizer Bischöfe die Gläubigen im ganzen Land zu solchen Gesprächen aufgerufen. Diese dienen der Vorbereitung auf die kommende Familiensynode in Rom. Im Herbst werden die Bischöfe der Weltkirche sich zum zweiten Mal mit dem Thema «Ehe und Familie» befassen und die künftigen Leitlinien der Ehe- und Familienpastoral festlegen.

Ergebnisse sollen in Pastoralarbeit vor Ort einfliessen

Man wolle die Gesprächsabende auch bistumsintern analysieren, sagte Kreissl weiter. So sollen Zusammenfassungen der Ergebnisse als Grundlage für die weitere Pastoralarbeit dienen. «Wir hoffen aber auch, dass einiges davon Widerhall findet an der Synode.» (bal)

Franz Kreissl, Leiter des Pastoralamtes im Bistum St. Gallen, bei der Moderation des Synodengesprächs vom 24. März 2015 in St. Gallen | © Barbara Ludwig
29. März 2015 | 08:44
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