Medienmitteilung: Kirchenrat Bürglen vom 20. Februar 2015

Der Kirchenrat Bürglen ist erstaunt und irritiert über das «Factsheet», das vom Bischofssprecher Giuseppe Gracia am 19. Februar an diverse Medien versandt wurde. Darin heisst es unter anderem, dass Pfarrer Bucheli im Gespräch vom 2. Februar mit Bischof Huonder eingeräumt habe, den Bischof in eine schwierige Lage gebracht zu haben. Deshalb könne er nicht in Bürglen bleiben. Diese Aussage deckt sich zwar mit dem Brief, den Bischof Vitus Huonder am 04. Februar an Wendelin Bucheli nach dem Gespräch geschrieben hatte, und welcher den Gesprächsverlauf zwischen dem Pfarrer und dem Bischof wiedergeben sollte. Wendelin Bucheli hatte dieses Schreiben und die darin enthaltenen Aussagen aber nach Erhalt umgehend zurückgewiesen – am 07. Februar mündlich und am 10. Februar schriftlich – weil es nicht seinen Aussagen im Gespräch mit dem Bischof entspreche und hat um ein weiteres Gespräch ersucht.

Der Kirchenrat von Bürglen hat keinen Grund anzunehmen, dass Wendelin Bucheli beim Bischof um seine Versetzung gebeten haben soll. Im Gegenteil: Die Informationen, die am 19. Februar vom Bistum Chur gezielt an die Medien gestreut wurden, erinnern stark an den Sonntag, 8. Februar, als das Bistum via «NZZ am Sonntag» versucht hatte, vollendete Tatsachen zu schaffen. Für den Kirchenrat Bürglen ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass es sich beim «Factsheet» aus Chur um eine kommunikative Offensive handelt, um das angeschlagene öffentliche Image des Bistums Chur wieder herzurichten.

Dass das Bistum nun Wendelin Buchelis Ansehen öffentlich in Frage stellt und ihn indirekt gar als Lügner hinstellt, befremdet und ist eines bischöflichen Ordinariats nicht würdig. Der Kirchenrat Bürglen hat zudem Mühe damit, dass das Bistum Chur Wendelin Bucheli aus seiner Erkrankung einen Vorwurf macht – Anfang November hatte Wendelin Bucheli einen Streifschlag erlitten – sodass er das Gespräch mit dem Bischof mehrmals verschieben musste.

All dies darf aber weiterhin nicht davon ablenken, dass der Wunsch von Bischof Vitus Huonder, Wendelin Bucheli als Pfarrer von Bürglen abzuberufen, aus Sicht des Kirchenrates Bürglen unangemessen hart ist. Der Kirchenrat steht weiterhin vorbehaltlos hinter seinem Pfarrer und hofft umso mehr, dass ein klärendes Gespräch mit Bischof Vitus Huonder demnächst stattfinden kann. Bis anhin ist auf die Anfrage des Kirchenrates Bürglen beim Bischof noch kein Terminvorschlag eingetroffen. Wir setzten unbedingt auf das Gespräch, in welchem es, um Abt Christian (Kloster Engelberg) in der Rundschau vom Mittwoch zu zitieren, am Schluss nur Gewinner gibt. Diese Art mit dem Konflikt umzugehen, scheint uns im Übrigen die einzig christliche.

Peter Vorwerk, Kirchenrat Bürglen

Gastbeitrag
20. Februar 2015 | 11:20