Zürcher Pfarrer, Künstler und Polizisten machen gegen «No Billag» mobil

Zürich, 8.2.18 (kath.ch) Persönlichkeiten aus öffentlichen Institutionen des Kantons Zürich rufen gemeinsam dazu auf, die «No Billag»-Initiative abzulehnen. Unterzeichnet haben auch Generalvikar Josef Annen und der reformierte Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist, wie der Mitteilung vom 7. Februar zu entnehmen ist.

«Der Markt kann nicht alles», ist die kurze Mitteilung übertitelt. Bildung, Kultur, Sicherheit und Gesundheit, aber auch Wertevermittlung und demokratische Meinungsbildung könne der Markt nicht garantieren. Dazu brauche es öffentlich-rechtliche Institutionen, auch im Medienbereich.

Weil die Initiative das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen in der Schweiz gefährde, sprechen sich die Unterzeichner gegen die Vorlage aus, welche die Gebühren für Radio und Fernsehen abschaffen will.

Persönlichkeiten aus Kunst, Bildung, Sicherheit und Gesundheit

Unterzeichnet ist die Mitteilung von namhaften Persönlichkeiten aus dem Kanton, darunter auch Kirchenvertreter: Josef Annen, Generalvikar für die Kantone Zürich und Glarus, und Benno Schnüriger, Synodalratspräsident der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, haben ebenso unterschrieben wie Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster Zürich, und Ralph Kunz, Professor für praktische Theologie an der Universität Zürich.

Ferner haben auch Daniel Hell, ehemaliger Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Stefan Haupt, Filmemacher, Daniel Blumer, Kommandant der Stadtpolizei Zürich, Babara Fäh, Rektorin der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich, und weitere Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Sicherheit, Bildung und Medizin unterzeichnet.

Kirche auf neue Art in öffentliche Debatte einbringen

Die Idee für die Aktion ging laut Simon Spengler, Kommunikationsbeauftragter der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, von Personen aus den beiden Landeskirchen aus. «Wir wollten eine Aktion gemeinsam mit anderen öffentlichen Institutionen lancieren, unter denen auch die Kirchen fungieren», so Spengler auf Anfrage. Auf diese Weise könne sich die Kirche auf eine neue Art in die Debatte einbringen.

Am 8. Februar würden dazu Inserate in den lokalen Zeitungen des Kantons geschaltet. Finanziert seien diese hauptsächlich aus privaten Spenden, die Kommunikationsstelle der Katholischen Kirche habe ebenfalls einen Beitrag beigesteuert. Schliesslich sei ein solches Inserat auch «Öffentlichkeitsarbeit für die Kirche», so Spengler.

Religiöse Organisationen warnen vor No-Billag

Schweizweit haben sich verschiedene kirchliche und religiöse Organisationen gegen die Vorlage ausgesprochen, über die am 4. März abgestimmt wird. Die Schweizer Bischofskonferenz ebenso wie die Römisch-Katholische Zentralkonferenz warnten bereits im Dezember vor einer Annahme der Initiative, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, «Alliance Sud», die Arbeitsgemeinschaft christlicher Hilfswerke, und die Föderation Islamischer Dachorganisationen empfehlen ein Nein zur Vorlage. (sys)


Bei «No Billag» steht für die Kirche viel auf dem Spiel

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