Requiem statt Rosamunde Pilcher: SRF überträgt Trauerfeier für Benedikt XVI. live

Das Schweizer Fernsehen wird das Requiem für den emeritierten Papst Benedikt XVI. live übertragen – am Donnerstag von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Mit dem katholischen Theologen Norbert Bischofberger und seiner reformierten Kollegin Judith Wipfler gibt’s ein ökumenisches Moderationsduo.

Raphael Rauch

«Verlobt, verliebt, verwirrt»: Eigentlich sollte am Donnerstagvormittag die Wiederholung eines Rosamunde-Pilcher-Films mit diesem Titel im SRF-Fernsehen laufen.

Verlobt war Joseph Ratzinger nie. Verliebt hingegen schon – in Jesus Christus. «Herr, ich liebe dich», sollen seine letzten Worte gewesen sein – in italienischer Sprache. Und diese letzten Worte sorgten zuletzt für Verwirrung, hatte doch die argentinische Vaticanista Elisabetta Pique behauptet, Benedikt XVI. habe sich mit den deutschen Worten «Jesus, ich liebe dich» verabschiedet.

SRF-Sendung beginnt am Donnerstag um 9.30 Uhr

Wie dem auch sei: Das SRF hat Rosamunde Pilcher am Donnerstagmorgen aus dem Programm gestrichen. Stattdessen gibt es eine Livesendung mit der Trauerfeier für den emeritierten Papst Benedikt XVI. Die Sendung beginnt zeitgleich zum Requiem um 9.30 Uhr auf SRF1.

Mit dem katholischen SRF-Religionsexperten Norbert Bischofberger und der reformierten SRF-Religionsexpertin Judith Wipfler kommentiert vom Zürcher Leutschenbach aus ein ökumenisches Duo die Trauerfeier. Das Requiem werde auch im Internet auf srf.ch gestreamt, teilte SRF mit.

Auch das deutsche ZDF wird das Requiem für den früheren Papst Benedikt XVI. am Donnerstag live vom Petersplatz in Rom übertragen. Ab 9.05 Uhr wird die Trauerfeier im Fernsehen sowie als Livestream in der ZDF-Mediathek zu sehen sein. In der Sendung sollen unter anderen der Autor und Benedikt-Biograf Peter Seewald sowie Daniela Ordowski von der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands zu Wort kommen.

ARD überträgt am Dienstag um 18 Uhr das Requiem aus München

Im Ersten Programm sollte hingegen am Dienstagabend um 18 Uhr das Requiem aus dem Münchner Liebfrauendom übertragen werden, wie die ARD-Programmdirektion auf Anfrage mitteilte. Im Bayerischen Rundfunk (BR) sollen nach Angaben des Senders beide Trauerfeiern zu sehen sein. Zudem wird dort am Donnerstag ab 19 Uhr eine halbstündige Zusammenfassung zur Trauer um den emeritierten Papst gesendet.

Auch Phoenix, der gemeinsame Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF, will die Totenmesse auf dem Petersplatz live übertragen. Der Theologe und Moderator Stephan Kulle werde die Zeremoniekommentieren. Er werde zudem bereits am Mittwochabend um 17.30 Uhr von den Vorbereitungen berichten und dabei im Gespräch mit Vertretern der Kirche und aus der Politik das theologische und weltliche Erbe des ehemaligen Papstes ergründen, hiess es.

Alain de Raemy vertritt die Schweizer Bischofskonferenz in Rom

Die Totenmesse auf dem Petersplatz wird von Papst Franziskus geleitet. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sein Kommen angekündigt, weitere Staatsoberhäupter und Vertreter christlicher Kirchen und anderer Glaubensgemeinschaften werden erwartet. Der Weihbischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Alain de Raemy, vertritt die Schweizer Bischofsfkonferenz.

Benedikt XVI. war an Silvester im Alter von 95 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan gestorben. Er war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche und damit der erste deutsche Papst seit 482 Jahren. (mit Material von kna)


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