Mit einem offiziellen Akt wurde die Paulus Akademie an ihrem neuen Standort eröffnet. Ein grosses Fest soll gemäss Akademie-Direktor nach der Corona-Zeit stattfinden.
Georges Scherrer
Die Paulus Akademie hat ihren Betrieb nach dem Lockdown unter erschwerten Bedingungen aufgenommen. Die Einschränkungen, die Bund und Kanton wegen der Coronakrise verfügt haben, stellen auch die Paulus Akademie vor organisatorische Herausforderungen.
Seit der Betriebsaufnahme am 6. Juni konnte das Bildungszentrum der Zürcher Katholiken vier grössere Veranstaltungen durchführen, erklärte Akademie-Direktor Hans-Peter von Däniken, der Ende November in den Ruhestand geht.
Auch die externe Vermietung von Räumen sei gut angelaufen. Die Pandemie-Einschränkungen hätten aber dazu geführt, dass nur etwa ein Drittel des Platzes ausgemietet werden kann. Organisationen aus der räumlichen Nachbarschaft zeigten grosses Interesse an den Räumen.
Dazu gehörten Institutionen, die im Zürcher «Kulturpark» niedergelassen sind, wo die Akademie einquartiert ist, und Räume für Konferenzen oder ähnliche Veranstaltungen benötigen. Weitere Mieter sind soziale oder Bildungsorganisationen aus Zürich-West, aber auch Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen.
«Wir konnten nur 50 Personen einladen.»
Hans-Peter von Däniken
Die Akademie wollte ihren neuen Standort im Kreis 5 der Stadt Zürich bereits Ende März mit grossem Pomp eröffnen. Geplant waren zwei Anlässe: ein öffentlicher und ein halböffentlicher mit einer grossen Zahl von Gästen. Der Ausbruch der Coronapandemie machte diesem Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung. Die Akademie musste ihren Betrieb einstellen.
Nun wurde die Einweihung «als symbolischer Start» in kleinem Rahmen am 4. Juli nachgeholt. «Wir konnten wegen der Schutzmassnahmen nur 50 Personen einladen», sagte von Däniken. Geladen waren Mitarbeitende und Personen aus der katholischen Kirche Zürich, die sich während Jahren für das Projekt eines Neubaus eingesetzt hatten.
Gemäss von Däniken soll später eine «Eröffnung» für das breite Publikum und die Zürcher Wirtschafts-, Kultur- und Politszene organisiert werden.
«Wir können dann nicht mehr von Eröffnung sprechen.»
Hans-Peter von Däniken
Dies könne wegen der Coronakrise bestenfalls im kommenden Jahr geschehen. «Es ist klar, dass wir dann nicht mehr von Eröffnung sprechen. Die Akademie muss eine andere Bezeichnung für das Fest finden.»
Diese Aufgabe wird dem Nachfolger von Hans-Peter von Däniken als Akademie-Direktor zukommen. Er heisst Csongor Kozma und nimmt seine Arbeit am 1. August auf. Die eigentliche Stabsübergabe erfolgt im Laufe des Herbstes.
Josef Annen, Delegierter des apostolischen Administrators für die Bistumsregion Zürich-Glarus, segnete am 4. Juli den Neubau mit Worten des weltoffenen Apostels Paulus ein, heisst es in einer Mitteilung der Paulus Akademie.
«Ein Scharnier zwischen Kirche und Gesellschaft.»
Franziska Driessen-Reding
Die Zürcher Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding erklärte, dass mit dem neuen Ort die christliche Sicht auf die Dinge in der gesellschaftlichen Debatte an zentraler Lage gefördert werde.
Ein Forum wie die Paulus Akademie sei ein «Scharnier zwischen Kirche und Gesellschaft», das kontroverse Meinungen fern von Schubladendenken und Vorurteilen diskutiere. «Solche Orte sind in Zeiten des Wandels wichtiger denn je», zitiert die Paulus Akademie Driessen-Reding.
Der abtretende Stiftungsratspräsident der Paulus Akademie, René Zihlmann, hat das Neubauprojekt von Beginn weg wesentlich geprägt.
In seiner Rede schilderte er die unzähligen Hürden, die das Projekt von der Standortsuche über die Grundsteinlegung bis zur Finalisierung nehmen musste.
Als Zeichen der Freude und Dankbarkeit und in Anspielung auf Paulus, der in seinem Römerbrief am Bild des Olivenbaums die Wurzeln des Christentums beschreibt, pflanzte die Festgemeinde vor dem Haupteingang einen Olivenbaum.
Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant
https://www.kath.ch/newsd/ein-olivenbaum-zur-kleinen-eroeffnung-der-paulus-akademie/