Baselland stellt sich hinter Resolution an Bischof Gmür

Liestal BL, 6.12.18 (kath.ch) Grünes Licht für die Zusammenarbeit mit dem Stadtkanton hat die Synode der katholischen Kirche Basel-Landschaft gegeben. Sie stellt sich hinter die kirchliche Seelsorgerin im Rotlichtmilieu und will die Seelsorge im Universität-Kinderspital beider Basel aufstocken. Die Synode befürwortet auch eine Thurgauer Resolution zum Missbrauch an Bischof Felix Gmür.

Die Synode Basellands folgte an ihrer Sitzung von Dienstag in Liestal dem Wortlaut der Thurgauer Vorlage, erklärte der Kommunikationsverantwortliche der Landeskirche Basel-Landschaft, Dominik Prétôt, auf Anfrage. Die Synode der katholischen Landeskirche Thurgau fordert in ihrer Resolution Diözesanbischof Felix Gmür auf, am Bischofstreffen im Februar im Vatikan fünf Massnahmen zu vertreten, die der Aufarbeitung von sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld und dem Schutz vor neuen Gewaltakten dienen sollen.

Die Thurgauer Resolution verlangt Aufarbeitung und Aufklärung aller Missbrauchsfälle und Reformen in der Kirche. Eine offene Auseinandersetzung müsse über die Frage stattfinden, ob sexualisierte Gewalt durch den Pflichtzölibat, die negative Einstellung der Kirche zur Homosexualität und den Klerikalismus gefördert werde. Die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Einführung der Frauenordination wären mutige Zeichen, welche Rom senden könnte. Die Thurgauer Synodalen verlangen über ihre Resolution von der Kirche einen positiven Blick auf die menschliche Sexualität.

Seelsorge bei Sexarbeiterinnen

Ein klares Ja lautete das Verdikt der Synodalen auch bezüglich der Seelsorge bei Sexarbeiterinnen beider Basel. Seit drei Jahren betreut die Theologin Anne Burgmer die «Seelsorgestelle im Tabubereich». In Basel komme sie regelmässig in Kontakt zu Sexarbeiterinnen, erklärte sie den Synodalen. Im Landkanton sei es ihr jedoch nicht gelungen, mit Sexarbeiterinnen zu sprechen. Die Etablissement-Betreiber hätten ihr dies nicht gestattet.

Dennoch sprach sich die Synode Basellands dafür aus, die Projektstelle der katholischen Kirchen beider Basel im Umfang von 40 Stellen-Prozent für weitere drei Jahre zu unterstützen. Die baselstädtische Synode der katholischen Kirche hat bereits im September entschieden, das Projekt weiterzuführen.

Kinderspital-Seelsorge wieder aufbauen

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) kündigte 2017 die Spitalseelsorge auf. Im Basler Spital wurde daraufhin die Seelsorgetätigkeit eingestellt, welche die Landeskirchen als eine 80-Prozent-Stelle wahrgenommen hatten. Die Kirchen waren mit der Streichung nicht einverstanden. Unterdessen nimmt eine reformierte Pfarrerin in einer 20-Prozent-Anstellung diese Seelsorge wieder wahr.

Die katholische Kirche möchte auch wieder einsteigen. Der basel-landschaftliche Landeskirchenrat misst dem Projekt jedoch nicht absolute Dringlichkeit zu und schlug darum vor, den Projektantrag aus dem Budget für das nächste Jahr herauszunehmen. Die Exekutive hatte die Rechnung ohne die Synodalen gemacht. Die Synode beschloss, dass sich die Landeskirche für die Aufstockung der Seelsorge im gemeinsamen Basler-Spital stark macht und das dafür vorgesehen Geld im Budget bleibt, wie Prétôt gegenüber kath.ch erklärte. (gs)

Thurgauer Kirche will Bischof in Sachen Missbrauch briefen

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