O'zapft is! Bischof gratuliert Bierbrauer zu «Caramélite»

Freiburg, 1.6.18 (kath.ch) Was in Freiburg Rang und Namen hat, gab sich am Mittwochabend im Bischofshaus ein Stelldichein. Diözesanbischof Charles Morerod stellte sein neustes Bier vor:  »La Caramélite». In einem Gedicht bedankt er sich auf Deutsch dafür, dass er den Namen der Karmelitinnen verballhornen durfte– dies für einen guten Zweck.

Georges Scherrer

Wie bei den drei bisherigen Bieren verbirgt sich im Namen ein Wortspiel, das ein Element des Bieres und eines der Kirche vereint. Bisher kamen die Brennnessel, Dinkel  und Bitterextrakt zu Ehren. Das Ordinariat in Freiburg hat nun die Begriffe Karamell, Karmel und Karmelitinnen durcheinandergemischt. Daraus entstand der neue Name: «La Caramélite».

Hergestellt wurde das Bier von der kleinen Brauerei «La Challensoise». Landry Pahud hat die Brauerei im Waadtländischen Echallens mitgegründet. Für die Mischung des neuen Biers habe das Bistum strikte Vorgaben gegeben, erklärte er gegenüber kath.ch und verrät, dass im diesjährigen Bier der süsse Geschmack von Karamell steckt.

Als Basis für das neue Bier diente Karamalz. Dieser Malz wird speziell geröstet. Er erhält eine dunkle Farbe. Daraus entsteht ein Amber-Bier. «Wenn man das Malz mit den Zähnen aufknackt, merkt man, dass eine kleine Menge Zucker frei gegeben wird», erläutertet Pahud weiter.

Wunderbare Mischung Kirche-Bier

Er schätzt sich glücklich, dass er das Bier für das Bistum brauen konnte. Der Werbeeffekt und die Einnahmen durch das Bier seien nicht zu unterschätzen.

Was für den jungen Bierbrauer aber auch wichtig ist: Die Kirche habe zu einem geselligen Anlass eingeladen und das entspreche «ganz den Werten, für die Bier steht». Im Gemeinschaftssinn würden sich Bischof und Brauer treffen, und «das ist eine wunderbare Mischung.»

Entschuldigung in Schweizerdeutsch

Ein Gedicht in französischer Sprache begleitet die Lancierung des neuen Biers. In diesem entschuldigt sich das Bistum bei den Ordensfrauen für die Verbalhornung ihres Namens – und das auf Schweizerdeutsch. Das tönt so: «Es stout beer leid, es tut mir leid».

Das Wort des Bischofs muss nicht weit gehen, um gehört zu werden. In der Westschweiz ist nach wie vor ein «Karmel», also ein Kloster der Karmelitinnen aktiv. Es befindet sich in «Le Pâquier» unweit des mittelalterlichen Städtchens Greyerz.

To go to Togo und Caritas

Auch in diesem Jahr werden über den Bierverkauf zwei karitative Werke unterstützt. Bei dem einen handelt es sich um den Westschweizer Verein «To go to Togo», der Entwicklungsprojekte im afrikanischen Land fördert. Zudem geht das Geld auch an Caritas Freiburg, die vor 75 Jahren gegründet wurde.

Die kantonale Caritas-Direktorin Petra del Curto bedankte sich für die Hilfe. Diese komme einem Gemeinschaftsessen zugute, das zwei Mal im Monat von Caritas im Franziskanerkloster Freiburg und einmal wöchentlich in Bulle organisiert werde. Gegen hundert bedürftige Personen würden auf diese Weise erreicht.

Verschiedene illustre Persönlichkeiten Freiburgs waren der Einladung des Bischofs zur Premiere des neuen Biers im Bischofshaus gefolgt. Das neue Bier ist in Flaschen erhältlich und kann beim Ordinariat Freiburg bezogen werden. Zudem wird es von einigen Restaurants in Freiburg angeboten.

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