Weltjugendtag in Zürich stärkte den Mut zum Glauben

Zürich, 9.7.17 (kath.ch) Über tausend Personen haben am Deutschschweizer Weltjugendtag in Zürich am Wochenende gemäss Organisatoren teilgenommen. Die Teilnehmenden bezeichneten in Gesprächen mit kath.ch das Treffen als eine Stärkung, um den Glauben in den Alltag zu tragen. Das Treffen gebe auch als Gemeinschaftserfahrung wichtige Impulse.

Georges Scherrer

Die nationalen Weltjugendtage finden in den Jahren statt, in welchen kein internationales Jugendtreffen angeboten wird. Vergangenes Jahr wurde ein solcher im polnischen Krakau durchgeführt, der nächste ist für kommendes Jahr in Panama angesagt. Der Deutschschweizer Weltjugendtag ging nun vom 7. bis 9. Juli auf dem Kirchgelände der Liebfrauenkirche in Zürich über die Bühne. Gleichzeitig versammelte mit «TheoMania» in Saint-Maurice VS ein zweites Treffen die katholische Jugend.

Ich hoffe, dass die jungen Leute nach dem Treffen mit einer klaren Antwort nach Hause gehen.

Die Organisatoren des Zürcher Jugendtreffens sind «unglaublich zufrieden mit dem Anlass». 786 Personen hatten sich angemeldet. Es kamen mehr. Verschiedene Anlässe wie der Festgottesdienst am Samstag sprachen zudem weitere Leute an. Der Gottesdienst wurde auch von vielen älteren Semestern besucht.

Besinnung und Kurzweil

Im Zentrum des Treffens stand aber die Jugend. Die Jugendbischöfe Marian Eleganti (Deutschschweiz) und Alain de Raemy (Westschweiz) und auch der Zürcher Generalvikar Josef Annen sowie Abt Urban Federer von Einsiedeln stellten sich in Ateliers für Gespräche zur Verfügung.

Eine mega coole Gemeinschaft, mega tiefgründig im Glauben, coole Musik und Leute.

Für Besinnung sorgten Gottesdienste, die Ewige Anbetung in der Krypta der Liebfrauenkirche, Impulse von illustren Gästen wie etwa Father Augustino Torres, eine Vigil, die Prozession zur Predigerkirche in der Zürcher Altstadt mit anschliessender Anbetung.

Der «Heisse Pfad»

Für Kurzweil sorgten mehrere Konzerte und verschiedene Informationsstände. Darunter jener von Campus für Christus: «Man muss mit so wenig Berührungen wie möglich mit einem Stift durch den ‘Heissen Pfad’ auf der Scheibe gehen. Wer schnell ist und wenig Fehler macht, kann etwas gewinnen», erklärt Raphael Marti, der den Informationsstand mitbetreut.

Viele Jugendliche stehen an und wollen ihr Glück versuchen. Erklärungsbedarf ist aber nötig. Marti erklärt: «Die vier Symbole, zu welchen der Pfad führt, enthalten die Kernbotschaft der Bibel.» Herz und Kreuz sprechen eine eindeutige Sprache. Das zweite ist weniger bekannt. «Es ist ein Geteilt-Durch-Zeichen, das symbolisiert, dass Gott uns liebt, der Mensch aber auch von Gott getrennt ist», erläutert Marti.

Man sieht, dass man nicht allein unter den jungen Leuten ist, die an Gott glauben.

Das den Pfad abschliessende Fragezeichen verdeutliche, dass jeder Mensch selber entscheiden müsse, ob er seinen Weg mit oder ohne Gott gehen wolle. «Ich hoffe, dass die jungen Leute nach dem Treffen mit einer klaren Antwort nach Hause gehen», meint der junge Mann.

Den Geist auf sich wirken lassen

Und natürlich sorgen die vielen spontanen Begegnungen zwischen den Weltjugendtag-Teilnehmenden, die mit unterschiedlichen Intentionen nach Zürich gereist sind, für Kurzweil. Drei Halbwüchsige verkünden lautstark, wie man sie fragt, warum sie hier sind, sie seien vom Religionslehrer zur Teilnahme «gezwungen» worden. Einer widerspricht: Er sei freiwillig da, weil er seine beiden Kollegen begleite.

Ich bin da, weil mir der Glaube mega viel bedeutet und die Gemeinschaft der Christen mega wichtig ist.

Ganz anderes sehen es zwei 19-jährige Mädchen: «Wir sind hierher gekommen, um mit den anderen jungen Menschen näher bei Gott zu sein und viele Früchte vom heiligen Geist zu bekommen», erklärt eines der Mädchen selbstsicher. Mit bestimmten Hoffnungen sei sie nicht angereist, sie wolle ganz einfach den Geist auf sich wirken lassen.

Nachhaltige Begegnungen

Zwei Mädchen sind gemeinsam unterwegs. «Eine mega coole Gemeinschaft, mega tiefgründig im Glauben, coole Musik und Leute», treffe sie auf dem Gelände des Weltjugendtags, sagt die eine Dame. Ihre Nachbarin ergänzt, es sei toll, dass «am Weltjugendtag so viele junge Leute gemeinsam in die Kirche gehen. Das gibt ein ganz anderes Gefühl, um im Glauben zusammen in der Kirche zu sein. Man sieht, dass man nicht allein unter den jungen Leuten ist, die an Gott glauben».

Zwei weitere Mädchen freuen sich, «dass so viele Leute an Gott glauben». Das sei ermutigend. Und dank der Leute, die man kennenlerne, habe das Treffen auch eine Nachhaltigkeit. Zudem führe das Treffen dazu, «dass man seinen Glauben in den Alltag und in den Freundeskreis bringen kann».

Ich hoffe, dass der Herr seinen heiligen Geist reichlich ausgiesst.

Sie weisen auf die Initiativen hin wie Adoray oder Mary’s meal, die aufgrund solcher Treffen entstanden sind. Und die beiden 19-Jähringen, Sabine und Nadine, zotteln fröhlich weiter. Wie diesen beiden gibt der Weltjugendtag wieder neue Kraft für den Alltag. Das Treffen sehen die Jugendlichen als Zeichen dafür, «dass die Kirche lebt», sagt eine andere junge Frau.

Gemeinsam den Glauben weitertragen

«Ich bin da, weil mir der Glaube mega viel bedeutet und die Gemeinschaft der Christen mega wichtig ist.» Ein derartiges Treffen festige Bande zu einer grossen Familie. Als tief und besinnlich beschreibt Luna von Rüti ZH zudem das Geschehen. Hier könne sie den Kontakt zu Gott sehr gut pflegen.

Sie wünscht sich vom Treffen, «dass wir noch mehr das Feeling einer grossen Familie haben und dass wir merken, dass wir zusammenhalten müssen, um den Glauben zu verbreiten». Sie hofft, dass die Gemeinschaft vom Liebfrauen die Menschen zum Denken anregen kann, «sodass sie zu Gott finden und zum Glauben».

Ein gutes Zeichen für die Kirche

Schwester Claudia von der Gemeinschaft der Seligpreisungen in Zug   unterstützt die Jugendlichen im Gebet. Auch sie ist nach Zürich gereist. Sie hofft, «dass der Herr seinen heiligen Geist reichlich ausgiesst». Eine junge Ordensfrau, die den Schönstätter-Marienschwestern angehört, nimmt viel Hoffnung zurück in den Alltag. Die Jugend, die sie am Treffen kennenlerne, sei ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche.

Das Treffen wurde von der ARGE Weltjugendtag Schweiz organisiert.

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https://www.kath.ch/newsd/weltjugendtreffen-in-zuerich-staerkte-den-mut-zum-glauben/