Autor Hürlimann: Religion darf kein Fitnessprogramm werden

Freiburg, 27.6.16 (kath.ch) Der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann wirft der modernen christlichen Theologie vor, den grundlegenden Fragen von Leid und Tod aus dem Weg zu gehen. In einer «Wellness-Gesellschaft» drohe Jesus zum Bestandteil eines Fitnessprogramms zu werden, sagte Hürlimann der Freiburger «Herder Korrespondenz» von Juli.

Wie die Kreuze aus dem öffentlichen Raum zu verschwinden drohten, vermeide auch die Theologie von heute vielfach die schwierigen Fragen nach der Bedeutung des Todes Jesu am Kreuz.

«Geht es in der Religion nur um Moral, um einen gesellschaftlichen Fortschritt und das persönliche Wohlbefinden, fehlt sie uns gerade dann, wenn wir sie am dringendsten nötig haben», so der Autor. Die Auseinandersetzung mit dem «grausamen» und «dunklen» Tod am Kreuz könne helfen, eigenes Leid zu bewältigen.

Hürlimann hatte das Stück «Das grosse Welttheater» von Calderón de la Barcas für die Aufführungen des «Einsiedler Welttheaters» in den Jahren 2000 und 2007 umgeschrieben. Der Autor hat sich verschiedentlich mit Kirche und Kloster literarisch befasst. (kna)

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