Missbrauch und Gleichstellung: Pfarrei Heiliggeist fordert Basler Synode heraus

Heute tagt die nächste Synode. Und auch Basel muss sich der Missbrauchskrise stellen. Die Pfarrei Heiliggeist will vom Kirchenrat wissen, wie er die Missbrauchsproblematik angeht. Und sie fordert den Beitritt zur Allianz Gleichwürdig Katholisch.

Regula Pfeifer

In der Heiliggeist-Interpellation lobt Corinne Maître den Brief, den Kirchenrat, Pastoralraumleitung und Präventionsbeauftragte unlängst an die Menschen in Basel-Stadt geschrieben haben. Die darin geäusserte Anteilnahme mit den Missbrauchsbetroffenen hebt Maître positiv hervor, ebenso das Bekenntnis zu Aufklärung und Aufarbeitung. «Doch es darf nicht beim Bekenntnis bleiben», fügt Maître an.

Missbrauch und Gleichstellung

Die Synodale und Fraktionspräsidentin der Gundeldinger Pfarrei Heiliggeist will vom Kirchenrat wissen, welche Aktivitäten und Massnahmen er seit Veröffentlichung des Briefes am 10. Oktober unternommen hat. Heute Abend soll der Kirchenrat die Synode darüber informieren. Ausserdem fordert die Pfarrei: Die Missbrauchsproblematik solle fortan an den Synoden ein festes Traktandum bilden.

Die Heiliggeist-Pfarrei richtet ausserdem ein Postulat an das Kirchenparlament. Die Römisch Katholische Kirche Basel-Stadt soll der Allianz Gleichwürdig Katholisch beitreten. Begründet wird der Antrag mit der Kirchenverfassung, die der Kantonalkirche auftrage, «sich für Gleichberechtigung einzusetzen». Federführend ist auch hier Corinne Maître. Auch Synodenpräsident Martin Elbs gehört der Fraktion Heiliggeist an.

Weitere Massnahmen

Die Synode wählt am Dienstagabend zudem eine Ombudsperson. «Die Ombudsperson ist zuständig für Meldungen von Missständen seitens der Mitarbeitenden und muss unabhängig sein.» Das Stadtbasler Kirchenparlament befindet weiter über eine Anpassung der Lohntabelle sowie einen Teuerungsausgleich von ein bis zwei Prozent zuhanden der kirchlichen Angestellten.

Ausserdem wird die Synode über die Verlängerung einer Leistungsvereinbarung zwischen der RKK Basel-Stadt und dem Haus Prophet befinden. In dem Basler Kloster lebt eine Gemeinschaft der unbeschuhten Karmeliter OCD der Provinz Manjummel in Kerala. Diese soll gemäss Vereinbarung spirituelle und soziale Dienste leisten. Die RKK zahlt dafür den Lohn des Paters, welcher das Haus leitet.

Auch mit den Caritas-Organisationen beider Basel soll die Leistungsvereinbarung verlängert – und dabei leicht erhöhte Unterstützungsbeiträge gesprochen werden. Die Kosten im Bereich Sozialberatung seien gestiegen, wird dies begründet. Weitere Unterstützungsbeiträge – etwa an den örtlichen Frauenbund oder Jungwacht/Blauring sind traktandiert.

Die Synode der RKK Basel-Stadt findet heute Abend ab 19.30 Uhr im Saal von St. Clara in Basel statt. 


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