150'000 Teilnehmer zu Weltjugendtag in Panama erwartet

Panama, 19.1.19 (kath.ch) Zum katholischen Weltjugendtag in Panama rechnen die Veranstalter mit rund 150’000 Teilnehmern. Diese Zahl, die unter früheren Schätzungen liegt, nannte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Freitag in Rom. Zu den Hauptereignissen am 26. und 27. Januar, einem Abendgebet mit Papst Franziskus und der Schlussmesse, würden deutlich mehr Besucher erwartet.

Zur Begründung für die gegenüber anderen Weltjugendtagen niedrigeren Anmeldezahlen verwies Gisotti auf die geografische Lage Panamas und auf schwierige Verkehrsbedingungen im Land selbst. Papst Franziskus reist am Mittwoch zu der katholischen Grossveranstaltung, die alle drei Jahre in einem anderen Land stattfindet.

Von weniger Pilgern als zunächst geplant geht auch der Erzbischof von Panama-Stadt, Jose Domingo Ulloa, aus. Von den ursprünglich 220’000 eingeschrieben Pilgern hätten bislang nur 100’000 ihre Teilnahme auch bestätigt, sagte er. «Man muss ehrlich sein. Die Realität in Mittelamerika, besonders in den vergangenen Monaten, hat die Zahl der Menschen, die am Weltjugendtag teilnehmen wollen, beeinflusst», so Ulloa.

Gewalt im Dreiländereck

Vor allem die Umstände in dem von Gewalt geprägten Länderdreieck Guatemala, Honduras und El Salvador verbiete es vielen Pilgern, ihren Traum zu verwirklichen und sich mit dem Papst zu treffen, erklärte der Erzbischof. Die Teilnahme am Weltjugendtag kostet umgerechnet zwischen 45 und 210 Euro und beinhaltet unter anderem Verpflegung und Transport.

Als besondere Akzente des Programms hob Vatikansprecher Gisotti Besuche des Papstes in einem Jugendgefängnis und in einer Einrichtung für junge Aids-Kranke hervor. Mit der Visite im Gefängnis werde die bei Weltjugendtagen übliche Bussfeier mit Franziskus erstmals in eine Haftanstalt verlegt.

Bei diesem Anlass werde er auch einigen jungen Strafgefangenen die Beichte abnehmen und ihnen das Sakrament der Versöhnung spenden. Der Papst wolle damit gerade diesen jungen Menschen ein Zeichen des Trostes und der Hoffnung geben, so Gisotti.

Überregionales Treffen

Der gesamte Weltjugendtag steht laut dem Sprecher in einem zentralamerikanischen Rahmen. Namhafte Gruppen reisten aus den Nachbarländern zu der Veranstaltung an. Auch treffe sich der Papst bei der Gelegenheit mit den Bischöfen ganz Mittelamerikas, nicht nur Panamas. Die Kirche wolle ein Zeichen des Friedens in einer Region setzen, in der es viel Leid gebe, so Gisotti.

Prägende Themen werden dem Sprecher zufolge auch Migration, Jugendgewalt und Ökologie sein. In Panama seien mehr Migranten unter den Teilnehmern, als man sie bei einem Weltjugendtag in Europa erwarten könnte. Zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche sagte Gisotti, Franziskus wolle Nähe zu denjenigen Jugendlichen zeigen, die litten; dies gelte besonders auch für Missbrauch. Ein Treffen mit Opfern stehe aber nicht auf dem Programm. (kna)

160 Schweizerinnen und Schweizer am Weltjugendtag in Panama

 

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