Auch Schweizer Ordensfrauen fordern mehr Mitbestimmung in der Kirche

Innsbruck, 25.10.18 (kath.ch) Die Generaloberinnen von 34 Frauenorden aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Luxemburg haben sich für mehr Mitbestimmung von Frauen in der Katholischen Kirche ausgesprochen.

Bei dem Treffen nahmen aus der Schweiz die Spitalschwestern-Gemeinschaft von Luzern teil. Diese war vertreten durch die Oberin Angela Hug und die Ratsschwester Edeltraud Suter. In Innsbruck zugegen waren auch die Baldegger Schwestern, vertreten durch die Generaloberin Zita Estermann und die Generalrätin Nadja Bühlmann, hiess es auf Anfrage.

Frauen sollten zu allen kirchlichen Ämtern und Diensten zugelassen und bei Bischofssynoden mit Stimmrecht einbezogen werden, forderten die Ordensfrauen der deutschsprachigen Konstellation der weltweiten Ordensfrauen-Vereinigung UISG am Mittwoch in einer Mitteilung nach ihrem fünftägigen Treffen in Innsbruck.

Inhaltlich unterstützten die Ordensfrauen damit mehrheitlich die Forderungen der bereits im Dezember 2017 veröffentlichten sogenannten «Osnabrücker Thesen» des damaligen ökumenischen Frauenämterkongresses. Die Forderung einer Ämteröffnung war damals als «Zeichen der Ökumene und Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen» begründet worden.

Vielfalt und Bereicherung

Eine neue «Kultur des Dialogs, der Partizipation und der Geschlechtergerechtigkeit» sei in der katholischen Kirche nötig, heisst es in der neuen Erklärung. Es würde zu Vielfalt und Bereicherung auf allen Ebenen beitragen, würde der Anteil qualifizierter Frauen «signifikant erhöht».

Frauen in Leitungspositionen der katholischen Kirche könnten ihre Autorität, ihre Kompetenzen und ihren Einfluss geltend machen. Speziell die Ordensgemeinschaften könnten hier in ihrer Geschichte und Gegenwart Beispiele liefern, «wie Männer und Frauen im geschwisterlichen Miteinander segensreich für die Menschen gewirkt haben und wirken».

Ungute Strukturen beseitigen

Stellung bezogen die Generaloberinnen nach ihrem Treffen unter dem Motto «Leidenschaftlich leben in Gemeinschaft» auch zur Missbrauchskrise in der Kirche. Strukturen, die Missbrauch begünstigten, müssten beseitigt werden, hiess es. Die Ordensgemeinschaften seien bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten.

Als positiv erfahre man im eigenen Umgang mit Macht die Wahl durch die Mitglieder, die Rechenschaftspflicht gegenüber den Gemeinschaften sowie auch die Begrenzung der Amtsdauer, so die Ordensleiterinnen. (kap)

Ordensfrauen rechnen in Zukunft mit Stimmrecht von Frauen in der Kirche

 

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