Washington, 31.8.18 (kath.ch) Der wegen des US-Missbrauchsskandals in die Kritik geratene Washingtoner Kardinal Donald Wuerl (77) hat vor den Priestern seines Erzbistums eigene Fehler eingeräumt. Im einem von der Bistumszeitung «Catholic Standard» (Donnerstag Ortszeit) veröffentlichten Brief bat er um «Vergebung für meine Fehleinschätzungen» und «meine Unzulänglichkeiten». Er empfinde Reue für jedes Leid, das er verursacht habe. Zudem bat er die Geistlichen, gemeinsam mit ihm «Wege der Heilung» zu suchen.
«Was auch immer unsere Antwort auf diese geistliche Krise sein mag, sie muss am Altar beginnen – und im Gebet», schrieb der Kardinal. Für die Gottesdienste an diesem Wochenende bat er seine Priester, den Gemeindemitgliedern mitzuteilen, dass er ihren Schmerz verstehe und teile.
«Ich würde, wie alle von uns, alles geben, um die Uhr zurückzudrehen und die Kirche alles richtig machen zu lassen», so Wuerl. Für seine Sonntagsmesse (2. September) kündigte er Anregungen für eine Reform an, mit der die Kirche «in Verantwortlichkeit und Transparenz» in eine neue Ära eintrete könne.
Wuerl steht seit der Veröffentlichung eines Missbrauchsberichts der Generalstaatsanwaltschaft von Pennsylvania in der Kritik. In dem vor einigen Wochen veröffentlichten Dokument über Missbrauchsfälle und deren Vertuschung wird sein Name rund 200 Mal genannt. Vor seiner Ernennung zum Erzbischof der US-Hauptstadt war er 18 Jahre lang Bischof von Pittsburgh. (kna)
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