«Basel ist ein gutes Beispiel, dass das Christentum eins sein kann»

Basel, 29.12.17 (kath.ch) Der Prior von Taizé Alois Löser, der Basler Bischof Felix Gmür und Lukas Kundert, Kirchenratspräsident der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, stellen sich an einer Medienkonferenz den Fragen der Journalisten und gaben eine erste Bilanz ab über das 40. Europäische Taizé-Treffen in Basel. Dieses dauert vom 28. Dezember bis 1. Januar.

Über hundert Journalisten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz fanden sich am Freitagvormittag im Gebäude am Leonhardkirchplatz 11 ein, wo sich das Medienzentrum der ökumenischen Kommunität während des Europäischen Taizé-Treffens befindet.

Frère Alois sprach von einer «überwältigenden Gastfreundschaft». Er dankte allen Kirchgemeinden und Personen, die Jugendliche aufgenommen haben. Ein hoher Prozentsatz habe bei Privatpersonen einen Schlafplatz gefunden, einige hundert in Kirchgemeindehäuser, Altenheimen und Kitas (Kindertagesstätten). Der Prior von Taizé betonte: «Diese Gastfreundschaft ist überaus wertvoll. Sie schafft Vertrauen in einer Gesellschaft, wo wir oft den Eindruck haben, dass das Misstrauen wächst, auch zwischen den Ländern.»

Der Basler Bischof Felix Gmür sprach über die ersten Reaktionen der Kirche in Basel nach Bekanntgabe des Austragungsortes des Taizé-Treffens. Er sagte: «Da haben verschiedene Kirchen in und um Basel spontan gesagt: Grossartig, wir spannen zusammen! Basel ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Christentum eins sein kann, wenn es will. Und das Taizé-Treffen ist ein gutes Zeugnis dafür.» Beim ersten Abendgebet in Basel am Donnerstagabend sei er von der konzentrierten Ruhe in der St. Jakobshalle beeindruckt gewesen. Er sagte: «Das hat mir selber auch sehr gutgetan.»

Politiker machten mit

Der Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert erklärte: «Dieses Treffen ist für uns Reformierte in Basel ein wichtiges Zeichen, das uns zeigt, dass es möglich ist, unter prekären Umständen ein solch grosses Treffen zu stemmen.» Die Kirche Basels sei sich in der Vorbereitungszeit unsicher gewesen, wie die Politik auf dieses Treffen reagieren werde. Doch sie sei bei der Politik auf viele offenen Türen gestossen.

Lukas Kundert betonte: «Für unserer Kirche war dieses Treffen das Hauptengagement im Reformationsjahr 2017. Wir wollten nicht etwas feiern, was uns trennt, sondern was uns verbindet.» Für Kundert, der selber zehn Jugendliche aus der Ukraine in seinem Pfarrhaus aufgenommen hat, ist Taizé eine «ökumenische Weltbewegung, wo es keine Rolle spielt, aus welcher Kirche man stammt».

Christlich-muslimisches Wochenende in Taizé

Alois Löser verwies schliesslich darauf, dass die Kommunität von Taizé während des Jahres auch etliche regionale Treffen durchführt. Eines wird 2018 in der Ukraine stattfinden. Im kommenden Sommer werden sich Brüder und Jugendliche zudem in Hongkong treffen. In Taizé selbst, so Alois Löser, werde es im kommenden Jahr ein christlich-muslimisches Wochenende geben, um der Beziehung zwischen Christen und Muslimen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Am Samstagabend wird bekannt gegeben, in welcher Stadt das europäische Taizé-Endjahrestreffen 2018 stattfindet. (vr)

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