Universität Luzern beruft Jordanierin für Islamische Theologie

Luzern, 28.7.17 (kath.ch) Die Jordanierin Rana Alsoufi wurde zur Assistenzprofessorin für Islamische Theologie an der Universität Luzern berufen. Sie wird am Aufbau des Zentrums für Komparative Theologie mitarbeiten.

Alsoufi ist laut Mitteilung der Universität (27. Juli) auf den 1. September zur Assistensprofessorin für Islamische Theologie am geplanten Zentrum für Komparative Theologie berufen worden. Sie ist 1982 in Amman (Jordanien) geboren worden und hat in ihrer Heimat und in Schottland Islamisches Recht und Religionswissenschaft studiert. Sie promovierte 2012 in Edinburgh. Seit 2013 arbeitet sie an der Universität von Erlangen-Nürnberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Islamische Recht im Kontext moderner Rechtstheorien und der interreligiöse Dialog.

Christentum, Judentum und Islam

Die Universität Luzern teilte schon vor einem Jahr mit, sie plane ein Zentrum für Komparative Theologie. Dabei handle es sich um einen in der Schweiz noch nicht praktizierten Ansatz. Die komparative Theologie betrachte andere Religionen sowohl aus einer Innensicht als auch mit dem Blick des Anderen, schrieb die Fakultät damals. «Sie arbeitet zu zentralen Themen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede der beteiligten Religionen heraus.»

Dadurch bilde sie die Grundlage für einen «Dialog auf Augenhöhe». Die komparative Theologie in Luzern wird sich auf die Religionen Judentum, Christentum und Islam konzentrieren. Sie stelle eine «Facette des interreligiösen Dialogs» dar und trage zum gesellschaftlichen Frieden bei, indem sie die Vielfalt religiöser Sichtweisen reflektiert, schreibt die Fakultät weiter.

Die Professur wird auch Religion und Kultur des Islam erforschen und in die Grundkenntnisse dieser Weltreligion einführen. Behandelt werden dabei unter anderem die historische Entwicklung, die unterschiedlichen Richtungen und theologischen Schulen sowie der Koran, dessen Auslegung und Bezüge zur Bibel.

Interreligiöser Dialog Tradition

An der Universität hätten der ökumenische und der interreligiöse Dialog Tradition. Aus Sicht der Theologischen Fakultät müsse die katholische Theologie die religiöse Vielfalt, die heute die Schweiz kennzeichnet, auf wissenschaftlichem Niveau verstärkt reflektieren, hiess es in einer Mitteilung von damals.

Die Assistenzprofessur von Alsoufi für islamische Theologie ist vorläufig auf fünf Jahre befristet. Sie wird vollständig durch Drittmittel finanziert, und zwar durch den Stiftverband für die Deutsche Wissenschaft.

Auf fünf Jahre befristet

Alsoufi soll beim Aufbau des Zentrums für Komparative Theologie mitarbeiten, wie Lukas Portmann, Kommunikationsbeauftragter der Universität Luzern, auf Anfrage sagte. Wann das Zentrum seine Türen öffnet, stehe derzeit noch nicht fest.

Neuer Professor für Theologische Ethik

Nebst Alsoufi wurde Peter Kirchschläger per 1. August zum ordentlichen Professor für Theologische Ethik berufen, heisst es in der Mitteilung weiter.  Er studierte Theologie und Judaistik an der Universität Luzern, an der Gregoriana in Rom und in Jerusalem. An der Universität Zürich studierte er ausserdem Philosophie, Religions- und Politikwissenschaft. 2012 habilitierte er in Theologischer Ethik an der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Ethik, Wirtschafts- Finanz- und Unternehmensethik, Ethik und Bibel sowie Robotik und künstliche Intelligenz aus ethischer Perspektive. Peter Kirchschläger ist der Sohn des bekannten Walter Kirchschläger, emeritierter Professor für Exegese des Neuen Testaments an der gleichen Universität. (ft)

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