Luis Francisco Ladaria Ferrer wird neuer Leiter der Glaubenskongregation

Rom, 1.7.17 (kath.ch) Zum Nachfolger von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Leiter der Glaubenskongregation ernannte Papst Franziskus den bisherigen Stellvertreter Müllers, Kurienerzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer (73). Am Samstag gab der Vatikan überraschend bekannt, dass die Amtszeit Müllers, die am Sonntag endet, nicht verlängert werde.

Der spanische Kurienerzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer (73) wurde 2008 von Papst Benedikt XVI. zum Sekretär der vatikanischen Glaubenskongregation ernannt. Damit war er zweiter Mann nach dem Präfekten der Behörde und in den vergangenen Jahren Kardinal Müllers wichtigster Mitarbeiter. Als Sekretär hat er die Aufgabe, die tägliche Arbeit der Glaubenskongregation zu koordinieren. Selbstverständlich ist seine Ernennung zum Präfekten durch Franziskus jedoch nicht: Dass ein Sekretär in derselben Behörde zum Leiter aufsteigt, ist im Vatikan selten.

Jesuit mit Deutschkenntnissen

Der auf der Mittelmeerinsel Mallorca geborene Ladaria gehört wie Franziskus dem Jesuitenorden an. In der Öffentlichkeit tritt er selten auf, Interviews gibt er wenige. Der Geistliche gilt als gemässigt konservativ. Ladaria studierte unter anderem in Frankfurt an der Jesuiten-Hochschule Sankt Georgen und spricht gut deutsch.

Vor seiner Berufung in die Führungsetage der Glaubenskongregation war er seit 2004 Generalsekretär der Internationalen Theologenkommission, die den Vatikan berät. Von 1986 bis 1994 war er Vizerektor der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er seit 1984 Dogmatik lehrte. (kna)

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