Bistum Basel verweigert schwulem Seelsorger die Missio

Solothurn, 10.6.17 (kath.ch) Ein Theologe hat sich um eine Stelle als Seelsorger in der psychiatrischen Klinik St. Urban LU beworben. Das Bistum Basel erteilte ihm die dazu nötige Missio jedoch nicht, weil der Betroffene in eingetragener Partnerschaft lebt. Das Bistum Basel bestätigte einen entsprechenden Bericht des «Tages-Anzeigers» (10. Juni) gegenüber kath.ch.

Laut Zeitung hat sich der homosexuelle Theologe T.R., der in eingetragener Partnerschaft lebe, für eine teilzeitliche Seelsorgestelle an der psychiatrischen Klinik St. Urban beworben. Die Klinik habe «routinemässig» beim Bistum Basel um die Erteilung der Missio, der kirchlichen Beauftragung, nachgefragt. Dies sei von Seiten des Bistums abgelehnt worden. Anouk Hiedl, Mediensprecherin des Bistums Basel, bestätigte die Ablehnung der Missio gegenüber kath.ch.

Im Bistum Basel gibt es seit kurzem einen Arbeitskreis Regenbogenpastoral, der «Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen und Intersexuelle» explizit «willkommen heisst». Auf die Frage, wie dies mit der Ablehnung der Missio wegen Homosexualität zusammengeht, entgegnet Hiedl: «Man muss unterscheiden zwischen seelsorgerlicher Betreuung und Personalentscheiden.» Die Regebogenpastoral betreffe die kirchlichen Anstellungen von pastoralen Mitarbeitenden nicht. Ausserdem diskutiere das Bistum «Personalentscheide nicht in der Öffentlichkeit» so Hiedl.

Kirchlich anerkannte Lebensform

In den Richtlinien für die Erteilung einer Missio für das Bistum Basel heisst es, dass für «kategoriale Spezialseelsorgestellen im Bereich der Klinikseelsorge (Stellen mit einem Auftrag im Bereich der Verkündigung und der Feier der Sakramente)» eine Missio nötig ist. Unter den Voraussetzungen, die eine Person erfüllen muss, um eine Missio zu erhalten, steht unter anderen: «Kirchlich anerkannte Lebensform». Dies wäre im Fall einer eingetragenen Partnerschaft nicht gegeben.

Laut Zeitung verzichtete der betroffene Seelsorger auf das Antreten der Stelle, obschon die Klinik ihn offenbar gerne eingestellt hätte. Ob das Bistum die Bitte um ein klärendes Gespräch tatsächlich überging, wie es im «Tages-Anzeiger» heisst, liess sich nicht verifizieren. Hiedl konnte dies nicht bestätigen, bei ihr sei keine solche Bitte eingegangen. Am Samstag war weder der zuständige Personalverantwortliche Fabian Berz noch der im Artikel erwähnte zuständige Bischofsvikar Ruedi Heim erreichbar, ebenso wenig jemand von der Klinik St. Urban. (sys)


Bistum Basel heisst Homosexuelle explizit willkommen

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