Die Urschweiz und Zürich würden sich restlos von Chur abwenden

Brunnen SZ, 24.10.16 (kath.ch) Generalvikar Martin Kopp fordert in einem Interview, das am 24, Oktober im Zürcher «Tages-Anzeiger» und im Berner «Bund» erschienen ist, eine mehrjährige Übergangszeit bis zur Wahl eines neuen Bischofs von Chur. Der Churer Bischof Vitus Huonder wird kommendes Jahr 75 Jahre alt und muss danach in Rom seinen Rücktritt einreichen. Kopp ist als Generalvikar im Bistum für die Kantone der Urschweiz verantwortlich.

Von einem aussenstehenden, aber mit der Situation im Bistum Chur vertrauten Administrator erhofft sich Kopp eine Beruhigung der Situation: «Wenn nächstes Jahr einfach jemand aus dem Lager gewählt wird, das aktuell in Chur den Kurs bestimmt, und es keinen Neuanfang gibt, ist das Bistum tot. Die freiheitsdurstige Urschweiz und auch Zürich würden sich das nicht bieten lassen: Sie würden sich restlos von Chur abwenden.» Der Generalvikar und damit Stellvertreter des Bischofs in der Urschweiz spricht bei dieser Übergangslösung von einer Zeit von sechs oder sieben Jahren. Als ideale Besetzung für den Posten des Administrators sieht Kopp einen Ordensmann.

Spannungen und Unverständnis

Im Bistum Chur bestehen starke Spannungen zwischen der Bistumsleitung und den staatskirchenrechtlichen Organisationen, welche unter anderem die Steuerhoheit haben. Kopp stellt aber vielerorts auch grosse Spannungen zwischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern und der Bistumsleitung fest. Dazu nimmt er Unverständnis von Seiten der Kirchenangehörigen gegenüber dem Handeln und Auftreten des Bischofs wahr. Die Forderung nach einem Administrator sieht Kopp im Bistum breit abgestützt. Er habe sich mit diesen Aussagen an die Öffentlichkeit gewandt, damit das Anliegen im Vatikan mit Blick auf das Ende der Amtszeit von Bischof Huonder wahrgenommen werde, sagt er im Interview. (ms)

Interview mit Generalvikar Martin Kopp im «Bund»: Ohne Neuanfang ist das Bistum Chur tot


«Ich finde die Einsetzung eines Administrators überlegenswert»

 

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