Wer Papst Franziskus verstehen will, muss seine Vorgeschichte in Lateinamerika kennen. Seine Friedensethik ist aus dem argentinischen Militarismus des 20. Jahrhundert geboren. Das Problem dabei: Franziskus unterscheidet nicht zwischen Ethik und Politik. Letztere würde er besser seinen erfahrenen Diplomaten überlassen.
Von Moskau bis ins Nato-Hauptquartier, von Kiew bis Washington diskutierten in den vergangenen Tagen politische Entscheider die Sätze des Papstes zum Thema Verhandlungsfrieden im Ukraine-Krieg. Doch waren die Worte des Papstes von der weissen Flagge im Ukraine-Krieg ein Ausrutscher oder bewusst gewählt? Manches spricht dafür, dass es nicht bloss eine unglückliche Zuspitzung war.
Papst Franziskus Äusserungen zu Friedensverhandlungen in der Ukraine haben global für Irritationen gesorgt. Nun widerspricht ihm auch die Präsidentin der deutschen Caritas, die eine militärische Lösung als zielführender ansieht.
Die jüngste Aussage von Papst Franziskus, dass die Ukraine Mut zu Friedensverhandlungen haben soll, stösst international auf viel Kritik. Nun hat sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dazu geäussert.
Am Samstag fanden schweizweit Gedenkfeiern für die ukrainische Bevölkerung statt. Anlass war der zweite Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Der Tenor an der links geprägten Demonstration in Zürich war: Die Schweiz müsse sich aus ihrer Doppelmoral hinaus in eine stärkere Verantwortung begeben. Auch der dreisprachige Gottesdienst am Abend im Grossmünster war gut besucht.
Zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Papst Franziskus erneut zum Frieden aufgerufen. Am Sonntag erinnerte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz an den Ukraine-Krieg und weitere Krisen in der Welt.
Der Krieg in der Ukraine geht ins dritte Jahr. In Nahost droht ein Flächenbrand. Dazu kommen Konflikte in Afrika und wachsende Spannungen in Asien. Welche Antworten kann die christliche Friedensethik auf hochkomplexe und reale Bedrohungen geben? Ein theologischer Gastbeitrag von Sebastian M. Schafer.
Kardinal Matteo Zuppi reist im Auftrag von Papst Franziskus seit neun Monaten um die Welt, um sich für Frieden in der Ukraine einzusetzen. In letzter Zeit wurde es ruhig um die Mission. Zuppi will die Verhandlungen nun beschleunigen und reist demnächst nach Paris.
Der Generalsekretär von Justitia et Pax begeht den zweiten Jahrestag der russischen Invasion mit «einem Gefühl der Wut». Die Situation der Ukraine haben bei ihm «schmerzhafte Veränderungsprozesse» in Gang gesetzt, sagt Wolfgang Bürgstein. Der überzeugte Pazifist sagt: «Heute stehen wir vor der Realität, dass wir mit mehr Waffen einen Waffenstillstand erzwingen müssen.» Einen Widerspruch zur Bergpredigt sieht er nicht.
Kardinal Woelki hält einen «unbedingten einseitigen Gewaltverzicht» für nicht vertretbar. Woelki spricht sich in einer Rede am St. Martinstag für einen «pragmatischen Pazifismus» aus. Notwehrgewalt hält der Kölner Kardinal «für christlich legitimiert».
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