Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat sich bisher meist kritisch gegenüber dem Reformprojekt in Deutschland geäussert. Nun sagt er, dass es ein Modell von Synodalität gebe, das eine effektive Mitwirkung der Laien im Leben der Kirche ermögliche und gleichzeitig die Autorität des Bischofs nicht einschränke.
Der renommierte Soziologe Franz-Xaver Kaufmann ist tot. Der Pionier im Bereich der Religionssoziologie starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in Bonn. Aufgewachsen in Zürich, wirkte er später als Professor für Sozialpolitik und Soziologie in Bielefeld. Er beriet wiederholt die deutschen Bischöfe.
Der frühere Zürcher Synodalrat Zeno Cavigelli fordert: Die Kantonalkirchen «müssen den Druck auf die Bischöfe wagen» und die Forderungen der RKZ vollumfänglich unterstützen. Im Alltag der Kirchgemeinden spielten Bischöfe und Priester vielfach «kaum eine Rolle». Man solle dem Wohl der Menschen dienen, nicht dem der Bischöfe.
Laut Medienmitteilung hat die Bischofskonferenz am 13. Oktober eine ausserordentliche Videokonferenz abgehalten. Bischof Felix Gmür nahm aus Rom teil. Themen waren die Personalentwicklung, das nationale Strafgericht und der Kulturwandel. Konkrete Schritte wurden nicht angekündigt.
Die Reformbewegung «Allianz Gleichwürdig Katholisch» will ein klares Zeichen gegen Klerikalismus setzen und ruft Seelsorgende auf, das liturgische Gewand im Rahmen eines Gottesdienstes abzulegen. Der symbolische Akt soll Gespräche fördern, aber auch das Ringen um eine gleichwürdige Kirche zeigen.
In der Kirche reiche ein theologischer Konsens unter Wissenschaftlern oder unter Theologinnen nicht aus. Sondern entscheidend sei die Theologie, die das Lehramt für verbindlich halte, sagt der deutsche Kirchenrechtler Georg Bier. Zudem habe Papst Franziskus keine konkrete Reformagenda.
Die Schweiz ist beim Europäischen Synodentreffen in Prag für Reformen eingetreten – und hat es damit ins Abschlussdokument geschafft. «Dem müssen endlich konkrete Entscheide und Taten folgen», sagt die Online-Delegierte Renata Asal-Steger. Die Kirche sei nur glaubwürdig, wenn «wir zuerst ernsthaft unsere Binnenfragen lösen», ergänzt Tatjana Disteli.
Bei der der Europäischen Kontinentalversammlung in Prag forderten viele Delegierte «rasche und radikale Veränderungen». Gleichzeitig äusserten einige wenige die Befürchtung, dass Reformen die kirchliche Lehre verwässern könnten. Fast alle Delegierten widmeten sich in ihren Beiträgen dem Frauenthema. Schweizer Voten finden sich ebenfalls im Text.
Inklusion der Queercommunity, Mitverantwortung und Zugang zur Weihe für Frauen waren Forderungen beim synodalen Prozess in Prag. Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Aargauer Landeskirche teilte bei einem Gesprächsabend des Bistums Basel ihre Eindrücke als Prag-Delegierte. Wenn die Kirche «öffentlich Busse» tue, dann werde Heilung und ein Neubeginn gelingen. Ein Gastkommentar.
Der frühere Generalvikar des Erzbistums Luxemburg, Erny Gillen, regt eine radikale Neuausrichtung und Entmachtung der römischen Kurie an. Der 75-seitige Aufruf wurde am Donnerstag im Grossherzogtum als Buch mit dem Titel «Wie ein Papst Kurienkrankheiten heilen kann» veröffentlicht.
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