Missbrauchskrise, Kriege in der Ukraine und Nahost – 2023 klinge die Weihnachtsbotschaft «Friede auf Erde» besonders weltfremd. «Denn wir wissen: Die Realität sieht tausendfach anders aus.» Gerade, weil sie so heute so fremd wirke, brauchen wir die Botschaft: «Als Lichtblick, als Seelenbalsam», sagt Abt Peter von Sury in der Mitternachtspredigt in Mariastein.
Wie gehen Pfarreien mit Machtmissbrauch um? Claudia Nuber ist neue Leiterin der Pfarrei St. Leodegar in Luzern. Sie hat im September zwei Predigten in der Hofkirche gehalten. «Wir dürfen nicht über Missstände oder Fehlverhalten hinwegsehen; wir dürfen nicht gleichgültig werden», sagt Nuber.
«Gott ist mein Superheld», sagt die katholische Theologin Jacqueline Straub in ihrer Predigt am Filmfestival Locarno. Sie machte damit eine Verbindung zwischen dem Psalm «Der Herr ist mein Hirte» und dem Filmfestival.
Es ist an der Zeit, die Spannungen zwischen Priestern und Laien in der Schweizer Kirche anzusprechen. So zumindest versucht ein neuer Brief der Schweizer Bischöfe auf die Rollenverteilung in den Pfarreien Einfluss zu nehmen. Stolpersteine gibt es offensichtlich bei der Feier der Eucharistie. Es könnte sich um einen Vorboten für einen Rechtsrutsch in der Bischofskonferenz handeln, meint Charles Martig in seinem Kommentar.
Kanzeltausch: Das Newsportal ref.ch hat reformierte Pfarrerinnen und Pfarrer gefragt, was sie auf einer katholischen Kanzel predigen würden. Anlass für die Umfrage ist ein ökumenisches Experiment in Norddeutschland.
Über die Qualität eines Gottesdienstes entscheidet auch die Predigt. Der Vatikan will deshalb gegen «langweilige Predigten» vorgehen. Ein Leitfaden soll Priestern bei der Vorbereitung helfen. Nicht gerüttelt wird am Verbot der Laienpredigt, die in der Schweiz aber gang und gäbe ist.
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