Maria Möstl (40) stammt aus der Steiermark in Österreich. Die Religionspädagogin in Ausbildung schätzt es, dass sie bereits als Kind das Rosenkranzgebet kennenlernen durfte. «Maria gibt mir Kraft in schwierigen Zeiten.» Im Marienmonat Mai sagen Frauen mit dem Vornamen Maria, was ihnen die Gottesmutter bedeutet.
Die leibliche Aufnahme Mariens ist das jüngste Dogma. Die Verkündigung des Glaubenssatzes durch Pius XII. war Höhe- und End-Punkt der sogenannten «Pianischen Epoche». Einer Epoche des kirchlichen Anti-Modernismus, welche mit Pius IX. begann und erst mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil endete.
Es war ein Novum. Allein aus päpstlicher Autorität formulierte Pius IX. ein neues Dogma. Es war ein Traditionsbruch und ein Test der päpstlichen Autorität. Denn Pius plante einen noch grösseren Coup: die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit.
Das Dogma der Gottesmutterschaft gehört zu den ältesten im katholischen Glauben. Allerdings: Es ist nicht biblisch. Es wurde auf dem Konzil von Ephesos (431) beschlossen. Und es bildet die Grundlage für Marias Aufstieg vom «Sidekick» zu einer Quasi-Gottheit.
Im Marien-Monat Mai widmet sich «Theologie konkret» grundlegenden Fragen: War Maria Jungfrau? Was ist eine Gottesgebärerin? Was hat das 19. Jahrhundert mit der unbefleckten Empfängnis zu tun? Am 30. April geht es mit der Mariologie für Anfänger und Anfängerinnen los.
Maria ist die populärste Frau des Neuen Testaments – und erfreut sich weltweit grosser Beliebtheit. Je nach Weltregion wird die Mutter Gottes anders inszeniert, nicht selten nehmen die Künstlerinnen und Künstler dabei Bezug auf lokale Traditionen und Motive. Acht Madonnen von Bahrain bis Macau.
Als Antwort auf den Kirchenstreik der Initiative «Maria 2.0» hat eine Katholikin aus dem Bistum Augsburg «Maria 1.0» ins Leben gerufen. «Maria braucht kein Update», heisst es auf einer Internetseite, die Johanna Stöhr aus dem oberbayerischen Schongau erstellt hat.
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