Am Samstagabend ging das Locarno Filmfestival zu Ende. Im offiziellen Wettbewerb wurden zwei weitere Filme mit Preisen ausgezeichnet, die aufgrund ihrer Aktualität und ihres humanistischen Charakters ebenfalls überzeugten. «Mantagheye bohrani» und «Stepne» erzählen über den Abschied und den schwierigen Zustand zwischen Hoffnung und Angst im Iran und in der Ukraine.
«Schauspiel ist nur ein Austausch von Energie, nichts anderes.» Das sagte der ungarische Regisseur István Szabó am Locarno Film Festival. Dann schaute er dem Theologen Joachim Valentin tief in die Augen. Der Altmeister unterhielt sich an einem Podium über Film, Kultur und Spiritualität mit Joachim Valentin und Marie-Therese Mäder, zwei Mitgliedern der diesjährigen Ökumenischen Jury.
Der ungarische Regisseur István Szabó erhielt am ökumenischen Empfang in Locarno den Ehrenpreis der Ökumenischen Jury und freute sich sichtlich über diese Auszeichnung. Der traditionelle Anlass der kirchlichen Filmorganisationen Signis und Interfilm fand zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums der Ökumenischen Jury in Locarno statt.
Nun steht fest, welchen Film die Schweiz für die Oscars 2023 vorschlägt. Der Spielfilm «Foudre» der Genfer Regisseurin Carmen Jaquier wird in Hollywood bei der Oscar-Academy in der Kategorie bester internationaler Film eingereicht. Das gab das Bundesamt für Kultur in einem festlichen Rahmen in Locarno bekannt.
Im Rahmen des Locarno Film Festivals und des 50-jährigen Jubiläums der Ökumenischen Jury fand am Sonntag ein gut besuchter ökumenischer Gottesdienst statt. Der scheidende Filmfestival-Präsident Marco Solari sass dabei in der ersten Reihe der Chiesa di Santa Maria Assunta und gratulierte Jurymitglied Marie-Therese Mäder zu ihrer Predigt, die sie dort hielt.
Nicht nur für den scheidenden Filmfestival-Präsidenten Marco Solari ist die diesjährige 76. Ausgabe die letzte – auch Bundesrat Alain Berset sprach am Mittwoch zur Eröffnung gut aufgelegt seine Abschlussrede. Tags darauf erinnerte er sich vor Journalisten in der Pressekonferenz an seine Anfänge in Locarno.
Am diesjährigen Locarno Filmfestival feiert die Ökumenische Jury ihr 50-jähriges Bestehen In diesem Rahmen zeichnet sie den ungarischen Filmemacher und Oscarpreisträger István Szabó (85) mit dem Ehrenpreis aus. «Glücklich und dankbar» zeigt sich dieser darüber und sagt auch, «das Schöne an der Ökumene ist die Gemeinschaft, nicht die Trennung».
Dieses Jahr feiert die Ökumenische Jury in Locarno ihr 50-jähriges Bestehen. «Eine enorme Leistung, angesichts der grossen Veränderungen», findet die Religionswissenschaftlerin Marie-Therese Mäder. Sie vertritt vom 2. bis 10. August die Schweiz in der kirchlichen Jury des Locarno Filmfestivals.
Am Samstag ging das 72. Locarno Filmfestival zu Ende. Den Goldenen Leoparden gewann der portugiesische Film «Vitalina Varela». In diesem wie in auffallend vielen anderen Filmen war Religion dieses Jahr Thema.
Am 71. Locarno Festival war Religion und Passion ein starkes Thema. Im herausragendsten Film »First Reformed» gerät ein Pfarrer in eine existentielle Krise. Die Ökumenische Jury vergab ihren Preis an den Emanzipationsfilm «Sibel».
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