Die Kirchensteuer für Unternehmen im Kanton Bern steht nicht zur Abstimmung – vorerst. In letzter Minute wurde die Motion zu einem Postulat abgeschwächt. Der Grossrat wird nun prüfen, was die Konsequenzen wären, wenn die Kirchensteuer für Unternehmen freiwillig würde. Das Thema ist also nicht vom Tisch. «Wir Landeskirchen werden in den nächsten Monaten viel zu reden und zu verhandeln haben», sagt die Berner Landeskirchen-Präsidentin, Marie-Louise Beyeler.
Das Berner Kantonsparlament entscheidet ab nächster Woche, ob die Gelder weiterhin an die Landeskirchen fliessen. Laut einem Vorstoss sollen die Staatsgelder an die katholische Kirche als Druckmittel für die Missbrauchsaufarbeitung sistiert werden. Ein anderer Vorstoss verlangt, dass die Unternehmenssteuern an die Kirchen fortan freiwillig sein sollen.
Der Verwaltungschef des Erzbistums Köln hat die Kirchensteuer verteidigt. Generalvikar Guido Assmann sagte am Donnerstag, ohne Kirchensteuer könnten die Kirchen viele Aufgaben nicht mehr erfüllen. «Sie sorgt dafür, dass wir als Kirche ein ernstzunehmender Partner in der Gesellschaft sind.»
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